Lasius Ameisen im Garten

Ameisen der Gattung Lasius sind die Ameisengattung, an die Gartenbesitzende als Erstes denken. Sie sind klein, flink, gerne zwischen Pflaster, und natürlich samt Läuseherde auf dem Apfelbaum. In Guntersblum bauen sie ihre Nester unterirdisch unter den Rasen oder in Beete. Der Nutzgarten ist ein beliebtes Habitat, sowohl die angehäufelten Kartoffelbeete als auch das Gewächshaus werden reichlich besiedelt.

Formica Ameisen im Garten

Formica sind die großen Ameisen, die auch die Nadelberge im Wald bauen. Doch auch im Garten gibt es Arten. In Guntersblum leben die Formica vielfältig von Honigtau, anderen Wirbellosen, Elaiosomen und Extrafloralen Nektarien, um nur einige Nahrungsquellen zu nennen. Sie nisten extrem trocken, seit Jahren im Sandarium und auch neben der überhitzten Auffahrt.

Myrmica Ameisen im Garten

Der Name Rasenameise verrät, dass es durchaus Ameisen aus der Gruppe der Myrmica regelmäßig in Gärten gibt. Für Naturgärten ist das eine gute Nachricht, denn von den Myrmica leben mehrere Ameisenbläulinge. In Guntersblum nisten sie sowohl in jedem Haufen ungewaschenem Sand als auch im lückigen Rasen.

Temnothorax Ameisen im Garten

Temnothorax Ameisen wurden in Guntersblum regelmäßig an der Nisthilfe aus Eichenholz gesichtet. Es handelt sich um kleine Arten, die mit kleinen Völkern nur wenig Platz für ihr Nest brauchen.

Ameisen sind auf Artebene nur mit Erfahrung und unter dem Mikroskop sicher zu bestimmen. Zu unterschiedlich sehen die Individuen eines Volkes aus, zu sehr ähneln sie den Individuen anderer Völker. Diese aufwendige Bestimmung erfolgt für den Naturschutz in der freien Landschaft und für die Forschung. Für Gärten gibt es kaum Verlässliches. Die nachfolgende Liste ist daher nur ein erster Anfang, basierend auf den Arten einiger Naturgärten und den Hinweisen zu den Lebensräumen bei: Wikipedia, ameisen-net.de und natur.vulkanland.at.

In Gärten könnten diese Ameisenarten vorkommen:

  • Camponotus fallax (Bäume, Obstbäume)
  • Formica rufibarbis bzw. Formica-rufibarbis-Gruppe (Erdboden, gerne Sand)
  • Formica fuscocinera (in München auch auf dem Balkon “Wilder Meter”)
  • Lasius brunneus (Laubbäume, Parkbäume)
  • Lasius flavus (unter dem Rasen, unter Steinen, unter Gemüsebeeten und unter Staudenbeeten)
  • Lasius fuliginosus (Totholz, Dachbalken)
  • Lasius niger (an Blattläusen)
  • Lasius umbratus (unter der Wiese, auch feucht)
  • Myrmica rubra (Wiesen, auch hohe und feuchte)
  • Stenamma debile (Streuschicht)
  • Temnothorax affinis (Bäume)
  • Tetramorium caespitum/impurum-Gruppe (sandiger Boden).

Artenvielfalt durch Ameisen

Die Wechselbeziehungen zwischen Ameisen und anderen Tierarten sind komplex, faszinierend und noch immer voller Geheimnisse. Ameisen bereichern den Naturgarten um Arten, die ohne Ameisen dort nicht existieren könnten. Myrmekophilie (“Ameisenliebe”) beschreibt die Anpassung von Tierarten und Pflanzenarten an das Zusammenleben mit Ameisen. Davon kann ein einfaches Nachahmen (Mimikry) unterschieden werden. Weitere Tierarten profitieren von Ameisen als Nahrung.

  • Es gibt Tierarten, die das Aussehen der Ameisen nachahmen, um Vögel abzuschrecken.
  • Es gibt zahlreiche Tierarten, die den chemischen Coctail des Wirtsnests nachahmen, um von der Fürsorge zu profitieren oder zumindest ungestört im Bau zu leben.
  • Ein ganzer Tross von Tierarten verwertet die Nahrung bzw. die Abfälle der Ameisennester.
  • Ameisen werden von Viren, Pilzen und Parasitoiden befallen.
  • Einige Tierarten – darunter Bläulinge – lassen sich ins Nest schleppen, oder werden wie manche Lausarten dort von den Ameisen über den Winter gebracht.
  • Zahlreiche Tierarten produzieren Honigtau, um im Gegenzug von Ameisen beschützt zu werden.
  • Einige Wirbellose fressen Ameisen im oder um das Nest herum, oft unter dem Deckmantel chemischer Tarnung.

Myrmekophilie gibt es u.a. bei Schmetterlingen (Bläulingen), Schwebfliegen, Käfern, Grillen, Fischchen und Spinnen.

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