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Die anderen Schmetterlinge

Bunte, von Blüte zu Blüte flatternde Schmetterlinge finden die Meisten von uns schön. Doch diese Tagfalter umfassen nur etwas über 100 Arten in Deutschland. Die große Mehrheit der Schmetterlinge - über 3.000 Arten in Deutschland - sind Nachtfalter oder Kleinschmetterlinge. Auch hier sind unzählige Arten vom Aussterben bedroht. Sie benötigen den Schutz ihrer letzten Rückzugsgebiete in der Natur.

Im Garten brauchen Nachtfalter und Kleinschmetterlinge in etwa die gleichen Pflanzen wie die Wildbienen. Dazu noch etwas Unordnung und Dunkelheit in der Nacht. Tipps hierzu werden am Seitenende laufend ergänzt.

Eklige Motten? Schädlinge? Von wegen. Eulen, Spanner, Spinner, Schwärmer - die Namen sind faszinierend, die Tiere dahinter noch mehr. Die Muster und die Farben der Flügel könnten jedem Modeschöpfer zum Vorbild gereichen.

Vorhang auf für die Modenschau der Nacht

In Deutschland begeistern sich viele Menschen für Schmetterlinge, auch für diejenigen der Nacht. Auf der Plattform www.lepiforum.org findet man eine große Anzahl fachkundiger Menschen und unzählige Fotos.

Eine sehr brauchbare Hilfe ist auch die "Hitliste der Schmetterlingspflanzen" in der Rubrik "Lebensgemeinschaften" auf www.floraweb.de. Wobei man nicht gleich im Kleingarten eine Eiche und eine Schlehe pflanzen sollte - viele der genannten Pflanzen entfalten ihre volle ökologische Wirkung erst, wenn sie in den passenden Biotopen stehen. Zum Beispiel gibt es Schmetterlinge, die ausgerechnet kümmerliche Schlehen an heißen Gesteinshängen benötigen.

Wildbienen und Schmetterlinge leben bei uns beide von den in Mitteleuropa heimischen Pflanzen. Die einen sammeln den Pollen, die anderen knabbern an den Blättern herum. Ja genau, es geht bei der Förderung mal wieder nicht um die fliegenden Erwachsenen, sondern um die weniger hübschen Kinder - in diesem Fall die Raupen. Und auch hier schlägt mal wieder die Spezialisierung zu Buche. Beim Wildbienennachwuchs nennt man die Spezialisten oligo-lektisch, bei den Schmetterlingen nennt man sie oligo-phag oder mono-phag, wenn sie nur an einer einzigen Pflanzenart herumknabbern wollen. Und das sind unglaublich viele.

Ein Loch im Blatt ist kein Fraßschaden. Es ist ein Lebenszeichen.

Und so adaptiert man diese Wildbienenseite an die Bedürfnisse von Schmetterlingen:

Das "Schmetterlingsbeet" beinhaltet auch für Nachtfalter und Kleinschmetterlinge eine große Anzahl sinnvoller Pflanzen. Zusätzlich sind gesäte oder gepflanzte Varianten vom Saum "die Wilden und die Starken" zu empfehlen. Und natürlich darf eine gesäte oder gepflanzte "hohe Wiese" nicht fehlen.

Bei der Pflege gibt es ein paar Unkräuter - Ampfer, Brennessel, Kleearten... über deren Stehenbleiben man nachdenken muss. Der Staudenrückschnitt muss viel durchdachter erfolgen. Am besten lernt man das Aussehen der Puppen kennen. Ganz wichtig ist auch, eine Schicht aus herabgefallenenen Pflanzenteilen auf der Erde zu lassen, also das Beet weder beim Herbst - noch beim Frühjahrsputz ganz leerzuräumen.