Willkommen im Wildbienengarten
Wildbienen im Garten beobachten und sogar schützen, geht das? Ja! Hängt man dazu einfach ein Bienenhotel auf? Nein! Diese Seite hat das Ziel, die Ergebnisse der Forschung zu erklären und zu zeigen, was sie für den Garten bedeuten. Um das Gärtnern möglichst einfach zu machen, werden viele Wildbienenbeete zum Nachpflanzen präsentiert. Denn die richtigen Blumen zu pflanzen ist die beste Förderung für Wildbienen.
Als BUND-Wildbienenbotschafterin und Naturgartenplanerin ist es mir ein besonderes Anliegen, die Bedürfnisse der Wildbienen und nicht nur der Honigbienen ins Bewusstsein zu rücken. Im Internet gibt es viele Empfehlungen für Bienenblumen. Die meisten nützen nur den Honigbienen und ein paar besonders anpassungsfähigen Wildbienenarten.
Um über 100 Wildbienenarten im Garten zu fördern, muss Forschung in Gartenpraxis übersetzt werden. Diese Seite soll dabei helfen: Sie bietet Hilfswerkzeuge für die Gartenplanung, die Pflanzenwahl, die naturnahe Pflege und den Nisthilfenbau, basierend auf umfangreicher Erfahrung aus der Naturgarten-Praxis.
Neben den Wildbienen warten tausende weitere Tierarten darauf, von Ihnen entdeckt zu werden. Sie sind zu finden in der Rubrik "Käfer&Co". Für diese Tierarten gibt es auch jeweils Tipps zum Gärtnern. Ergänzt wird die Rubrik durch Informationen zur Bedrohung und zum Schutz der Biodiversität. Dort finden Sie auch den Biodiversitätsrechner.
Ich wünsche viel Vergnügen beim Stöbern und hoffe, Sie mit der Begeisterung für die summende Vielfalt vor der Terrassentür anzustecken.
Ein Wildbienen-Dachgarten gestaltet von Monika J. Peukert, Landschaftsökologin aus Frankfurt
Im grünen Osten von Frankfurt am Main liegt ein ungewöhnlicher Dachgarten. Zum einen ist der Boden nicht mit Fliesen, sondern mit Pflanzsubstrat bedeckt. Zum anderen wachsen dort über 100 verschiedene Arten Wildblumen, "Unkräuter" und sogar junge Bäume dicht an dicht. Der bepflanzte Bereich ist knapp 20m² groß. Die Bodendecker, Gehölze und Wildstauden wachsen auf Lavakies, in zahlreichen Töpfen und einigen Balkonkästen. Der Dachgarten ist südseitig und vollsonnig, umgeben von einigen konventionellen Hausgärten. Eine erstaunliche Menge unterschiedlicher Wildbienenarten, aber auch Wespen und Schwebfliegen werden von heimischen Blüten und regengeschützten Nisthilfen angezogen. |
Der Dachgarten in Bildern
Die Elemente des Dachgartens
- Knapp 20m² Dachsubstrat (Lavakies mit Feinanteil, nur 4 cm hoch über zwei Lagen Wurzelvlies, darunter Wirrfaser Bautenschutzmatte auf wurzelfester Dachpappe)
- Walderdbeeren, Sedum und weitere Wildblumen gedeihen in diesem Dachsubstrat
- zahlreiche und auch seltene Pflanzen in Töpfen
- Mit Wildblumen bepflanzte Kästen
- mehrere Rosen und ein großer Weidenbusch
- Strukturelemente: Totholz, Stammstücke und Äste, kleine Steinhaufen
- Wasserschale als Vogeltränke und -bad (wird auch von Insekten genutzt)
- Nisthilfen aus Bambus, Schilf, Holz und Tonziegeln, sonnig und vollkommen trocken unter der Terrassenüberdachung
- Regentonnen, ganzjährig bespannt, für die Bewässerung der Töpfe (das Substrat wird nur bei großer Hitze und Trockenheit gegossen). Grüne Dächer helfen, Regenwasser nicht zu entsorgen, sondern zu speichern und sinnvoll zu verwenden, siehe auch das Stichwort "Schwammstadt".
Die Wildbienen des Dachgartens benötigen Dreierlei: Nahrung (Nektar und Pollen), Wohnraum und Baumaterial. Wenn im Dachgarten das Baumaterial Harz fehlt, wird es von der Kiefer zwei Gärten weiter herbeigeflogen. Wenn zu wenige Korbblütler auf dem Dach Platz finden, werden die Gärten um das Haus besammelt. Wenn im Dachgarten zwar viele Fetthennen wachsen, es dort aber keine sonnigen Böschungen gibt, wird der Pollen von dort zum Nest im Erdboden hinuntergeflogen. Balkon, Terrasse und Dachgarten sind ein Teillebensraum. Was immer möglich ist sollte getan werden, um die Umgebung des Hauses naturnah zu gestalten - denn die Wildbienen sind auf die Vernetzung mit der Umgebung jenseits der Balkonbrüstung angewiesen. Umgekehrt kann man versuchen, auf dem Dach oder Balkon das zu bieten, was in den naturfernen Gärten der Umgebung fehlt.
Für Gruppen oder Kommunen, die mehr zum Thema Wildbienen und Begrünung mit Wildpflanzen wünschen, bietet die Dipl.-Biologin Monika J. Peukert Beratung, Vorträge, Workshops und Projektbegleitung an.
Die Pflanzenauswahl für Wildbienen
| Die Wildbienen der Dachterrasse
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