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Welche Pflanzen helfen Wildbienen?

Wildbienen fliegen auf Pflanzenfamilien, zum Beispiel auf Reseden plus Schmetterlingsblütler. Manchmal auch nur auf eine einzige Pflanzenart.

Auch bei der Pflanzenherkunft sind sie eingeschränkt: Sie benötigen in Mitteleuropa heimische Blumen, daran sind sie genetisch angepasst.

Sehr viele Wildbienenarten in Deutschland sammeln Pollen nur von einer einzigen Pflanzenfamilie, also zum Beispiel nur von Weidenbüschen. Mehr als die Hälfte der Wildbienenarten können mehrere Pflanzenarten nutzen. Doch auch sie sind häufig wählerisch. Daraus folgt:

  1. Pollenspezialisten muss man ihre "Lieblingspflanzen" in den Garten setzen sonst kommen sie nicht.
  2. Es gibt außerdem Pflanzen, die besonders viele Wildbienenarten mit Pollen versorgen, zum Beispiel Löwenzahn, die deshalb von besonderem Wert für den Garten sind. Auch diese "Massenverpflegung" sollte berücksichtigt werden.
  3. Die Blütezeit sollte auf die Flugzeit der Wildbienen abgestimmt sein. Die meisten Arten fliegen zwischen April und August.
Sowohl bei den Blumen aus Nordamerika und Asien als auch bei den heimischen Blumen gibt es sehr viele, die für die Wildbienen Deutschlands oder sogar für Honigbienen wertlos sind. 

Die Beiträge im "Pflanzenplaner" zeigen genau, welche Pflanzen unverzichtbar sind und welche weniger nützen.

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...oder genauer nachlesen:

Letztlich geht es darum, den Wildbienen die Pflanzen zu setzen, an welchen sie nachweislich Pollen sammeln. Dabei spielen die Begriffe "oligolektisch" und "polylektisch" eine große Rolle. Die Pollenspezialisten unter den Wildbienen nennt man auch oligolektisch. Die wenig oder gar nicht spezialisierten Arten, die Pollen an den unterschiedlichsten Blumen sammeln, nennt man polylektisch.

Auch die unspezialisierten Wildbienen fliegen keineswegs auf jede ungefüllte Blüte. Sondern sie nutzen zum Beispiel bevorzugt Löwenzahn und was zeitgleich mit ihm auf der Wiese blüht, oder Wiesensalbei plus Esparsette, oder Resede plus Hornklee. Selbst die ausgesprochen polylektische blauschwarze Holzbiene wird magisch von ihrer "Lieblingspflanze" Muskatellersalbei angezogen, während viele andere Blumen nicht diese Wirkung auf sie haben.

Wenn Pflanzen z.B. des Mittelmeerraums den Pflanzen Mitteleuropas ähnlich genug sind, werden auch diese mediterrane Pflanzen zum Pollensammeln genutzt.

Zierblumen von sonst woher können hingegen nur eine begrenzte Anzahl von Wildbienen fördern - meist die besonders häufigen und anpassungsfähigen Wildbienenarten. Dies sind die Gründe:

  • Japan-Anemone, Sonnenblume, Schmuckkörbchen, Herbstsalbei und Weitere blühen schlicht zu spät im Jahr, wenn die "besonderen" Wildbienenarten schon gestorben sind (bzw. als Larve oder Puppe im Nest liegen)
  • die Kelche sind zu lang für die Rüssel - nur wenige Wildbienen haben gelernt, seitlich ein Loch in den Kelch zu beißen um an den Nektar zu kommen
  • die Blumen haben zu wenig Ähnlichkeit mit dem, worauf die Wildbienen genetisch programmiert sind
  • Die Blumen haben Wildbienen gar nichts zu bieten, z.B. Hortensiensorten.

Andererseits gibt es viele heimische Pflanzen, die für Wildbienen fast oder gänzlich uninteressant sind. Zum Beispiel Borretsch und Gartenringelblume, welche in vielen einjährigen Bienenmischungen enthalten sind.

Das Fazit: Es hilft Wildbienen die "Lieblingspflanzen" der oligolektischen Wildbienenarten zu pflanzen - denn auch die polylektischen Arten sammeln daran.

Zweitens: Es hilft Pflanzen zu verwenden, die nachweislich von besonders vielen Wildbienenarten zum Pollensammeln genutzt werden. Die allermeisten Wildbienenarten versammelt der ganz gewöhnliche Löwenzahn: mindestens 71 Arten zzgl. Kuckucksbienen und Hummeln (1). Ich nenne sie "Massenverpflegung".

Drittens: Es hilft, Pflanzen mit zur Flugzeit der Wildbienen passender Blütezeit zu wählen. Denn nur was in den wenigen Lebenswochen nach dem Schlüpfen aus dem Nest blüht, kann überhaupt genutzt werden.

"Lieblingsblumen" und "Massenverpflegung" für Wildbienen - eine Auswahl in Bildern