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Korbblütengewächse

Die Familie der Korbblütengewächse ist riesig. Sie ist die Pflanzenfamilie, die am meisten Wildbienenarten anlockt.

Viele schöne Gartenblumen wie zum Beispiel Margeriten gehören dazu.

Wer Wildbienen fördern will, muss die "Lieblingspflanzen" der Wildbienen auswählen.

Die Auswahl sollte Vertreter verschiedener Untergruppen, zum Beispiel Rainfarn, Flockenblume und Löwenzahn enthalten.

Der Schwerpunkt sollte auf einer Blüte von April bis August liegen.

Fotos der Korbblütengewächse

Die Korbblütengewächse sind eine riesige Pflanzenfamilie, unterteilt in Asterngewächse (Körbchen in der Mitte, Strahlen am Rand wie beim Gänseblümchen) und in Wegwartengewächse (Zungenblüten wie beim Löwenzahn). Es ist die Pflanzenfamilie, welche die größte Artenanzahl an Wildbienen in Deutschland ernährt. Der Wert der einzelnen Pflanzenarten der Familie für die Wildbienen ist sehr unterschiedlich und reicht von irrelevant bis überlebenswichtig.

Löwenzahn gilt in Gärten als Unkraut. Doch für die Wildbienen des Frühlings ist er die Nummer 1. Gut nachvollziehbar: Löwenzahn wächst überall in reichen Beständen und enthält Unmengen Pollen. An keiner anderen Pflanze sammeln so viele Sand- und Schmalbienenarten, oder überhaupt so viele Wildbienenarten Deutschlands (Westrich, Paul: Die Wildbienen Deutschlands, Ulmer Verlag 2018). Nicht mitgezählt wurden die zahlreichen Kuckucksbienenarten, deren Wirtsarten den Löwenzahn besuchen. Fazit: Wer die Wildbienenarten des Frühjahrs ernähren und beobachten möchte, kommt an Löwenzahn nicht vorbei. Löwenzahn muss nicht im ganzen Garten stehen, aber geben Sie ihm eine Ecke, in der er sich austoben darf. 

Einige hochspezialisierte Arten benötigen die Löwenzahnverwandtschaft im Spätsommer. Besonders effektiv scheinen das Bitterkraut Picris hieracioides und die Wegwarte Cichorium intybus zu sein, beide eher kurzlebig. Wer es langlebiger mag, kann Ferkelkraut Hypochaeris und Habichtskräuter Hieracium probieren. Im Spätsommer besteht grundsätzlich die Auswahl zwischen den Blütenfarben Gelb und Blau.

Der Rainfarn sollte einen Platz im Garten erhalten, an dem er von Wegen, Plätzen, Büschen, Rasen etc. begrenzt wird, oder aber sich großräumig ausbreiten darf. Er sollte nicht in Kombination mit zarten Stauden gepflanzt werden. Auch die gewöhnliche Schafgarbe ist sehr konkurrenzstark, das gilt auch für farbige Sorten, deren Nutzen noch nicht untersucht wurde. Sie kann mit Rainfarn kombiniert werden. Sollten Sie Samen von großen Disteln wie Cirsium vulgare sammeln, so können sie gerne zwischen Rainfarn und Schafgarbe zu stehen kommen. Alternativ kann Schafgarbe als Grasersatz für hochsommerlich sattgrünen Rasen verwendet werden.

Gute Beobachtungsstationen sind: die Färberkamille Anthemis tinctoria, alle Flockenblumen Centaurea außer der Bergflockenblume, alle Kratzdisteln Cirsium, die Sonnenblume Helianthus annus und der echte Alant Inula helenium (beide kaum nützlich für seltene Arten) sowie der Huflattich Tussilago farfara, wenn man die ersten winzigen Bienchen des Frühlings sehen möchte.

Zur Familie gehören die Disteln. Disteln blühen meist in leuchtend pinken Büscheln und schwirren vor Leben. Zierliche harmlose Schönheiten sind: Gold- und Silberdistel Carlina vulgaris/acaulis, knollige Kratzdistel Cirsium tuberosum und Bach-Kratzdistel Cirsium rivulare. Fazit nach 7 Jahren Selbstversuch: Die Ackerkratzdistel Cirsium arvense sollte als einzige Distelart mit Ausläufern systematisch gejätet werden. Alle anderen, großen Disteln dürfen mit einer Dichte von max. 4 Stück/10m² stehen bleiben, wenn sie weder eine Gehfläche noch eine zarte Staude überdecken.

Schöne Blüten, aber wenig Nutzen für den Wildbienenschutz haben die Kalkaster Aster amellus, die Bergflockenblume Centaurea montana, die Sonnenblume Helianthus annuus, das Gänseblümchen Bellis perennis, die römische Kamille Chamaemelum nobile sowie die Ringelblume Calendula.

Die kanandische Goldrute Solidago kanadensis, der Sonnenhut Rudbeckia, der einjährige Feinstrahl Erigeron annuus, die Kugeldisteln Echinops und die Herbstastern gehören zur Familie, sind jedoch invasive Neophyten und sollten daher für Naturschutzzwecke nicht verwendet werden.