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Schattenliebende Stauden für Wildbienen

Statt mit dunklem Einheitsgrün lassen sich schattige Gartenecken auch mit abwechslungsreichen Blütenstauden für Wildbienen bepflanzen.

Zwar sind nicht alle Wildbienenarten im Schatten unterwegs. Doch für einige Wildbienen, besonders für Hummelarten, kann im Schatten etwas Gutes gepflanzt werden, das ihnen Nektar und Pollen bietet.

Dieses Wildbienenbeet gleicht dadurch einer blühenden Waldlichtung.

Fotos des Wildbienen-Beetes "Im Schatten was Gutes"

Einkaufsliste für das schattige Wildbienen-Beet

  • Korbblütengewächse:
  • 2 straußblütige Margerite (Tanacetum corymbosum)
  • 1 echter Alant (Inula helenium)
  • 6 Habichtskraut (Hieracium murorum/sylvaticum)
  • Raublattgewächse:
  • 4 Steinsame (Lithospermum purpurocaeruleum)
  • 4 Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Lippenblütengewächse:
  • 5 Günsel (Ajuga reptans)
  • 2 Helmkraut (Scutellaria altissima)
  • 5 Waldziest (Stachys sylvestris)
  • 3 gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Hahnenfußgewächse:
  • 2 Christrose (Helleborus Sorte)
  • Nelkengewächse:
  • 4 Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Wegerichgewächse:
  • 3 Gamanderehrenpreis (Veronica chamaedrys)
  • 1 Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Kardengewächse:
  • 4 Waldwitwenblume (Knautia sylvatica/maxima/dipsacifolia)
  • Schmetterlingsblütengewächse:
  • 2 Zaunwicke (Vicia sepium)*
  • Doldenblütengewächse:
  • 2 Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris)**
  • Kreuzblütengewächse:
  • 4 Nachtviole Hesperis matronalis
  • 2 Silberblatt Lunaria rediviva
  • Glockenblumengewächse:
  • 4 Rundblättrige Glockenblume Campanula rotundifolia
  • 4 Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia)
  • 7 nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Rautengewächse:
  • 1 Diptam (Dictamnus albus)
  • Zwiebelblumen, im September zu kaufen:
  • 10-50er Packung Zweiblättriger Blaustern Scilla bifolia
  • Tipp: Nutzen Sie bei der Bestellung die lateinischen Namen.
  • *Ersatz: Lathyrus vernus od. Lathyrus niger
  • ** Ersatz: ein anderer Doldenblütler, z.B. Myrrhis odorata od. Laser trilobum

Weitere Informationen:

Charakter: zierlich, komplex, wie eine Waldlichtung.

Standort: Halbschattig, humoser lockerer Boden, mäßig trocken bis mäßig feucht.

Gut geeignet für: Eine hohe Vielfalt der Wildbienen, für spannende Bilder im Schatten, auch für trockenen Schatten einen Versuch wert.

Alternative Pflanzen für den verzweiflungsvollen Schatten

Manchmal gibt es schattige Gartenecken, die dank Trockenheit von Giersch verschont bleiben, wo jedoch entweder nichts oder nur Efeu den Boden bedecken will. Oder die Gartenbesitzenden haben keine Zeit nach den Pflanzen eines Beetes im Schatten zu schauen. Dann sind diese Pflanzen nur zu gern bereit, selbständig und zuverlässig Jahr für Jahr die traurige Lücke mit Blüten zu füllen. Es handelt sich um:

  • das Schöllkraut (Chelidonium majus)
  • das Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • der Gundermann (Glechoma hederacea)
  • die Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • und evtl. noch das ganz gewöhnliche Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica) sowie die
  • Akelei (Aquilegia vulgaris in Sorten).

In Rheinhessen wachsen diese Pflanzen zum Beispiel auf der trockenen und dauerschattigen Nordseite der Hohlwege. Für Wildbienen besitzen sie einen mittleren Wert und sind auch für eine Reihe anderer Insekten nützlich. Die Blütezeit liegt im April und Mai. Außerhalb dieser Blütezeit herrscht eine leicht unordentliche grüne Blätterdecke vor.

Das Schöllkraut, das Ruprechtskraut, die Knoblauchsrauke und das Vergissmeinnicht sind kurzlebig und erhalten sich, indem sie sich selbst aussäen - man darf also das Verblühte nicht abschneiden. Als einzige Pflegearbeit überhaupt müssen auf einer solchen Fläche Gehölzkeimlinge und andere aggressive Pflanzen wie z.B. kriechender Efeu gejätet werden.

Die fantastische Kompetenz dieser Pflanzen, sich selbst im trockenen Schatten zu behaupten, hat aber auch Kehrseiten. Mit Samen und mit Ausläufern bleiben diese Pflanzen nicht in der Gartenecke, für die man sie vorgesehen hat. Stattdessen wandern sie in absolut jede schattige und sonnige Gartenlage ein, die ein wenig Offenboden bietet. Je nach Garten und Gärtnernden können alle diese Pflanzen ihrerseits zur Verzweiflung treiben. Beispielsweise besiedeln sie in Guntersblum die Pflasterfugen oder halten Nachbarpflanzen klein, indem sie diese in kurzer Zeit überschatten. Mehrere hundert Sämlinge pro Jahr sind keine Seltenheit. Warum sie dennoch hier protraitiert werden?

Sie haben für Insekten definitiv mehr zu bieten als eine Efeudecke oder eine Bodenbedeckung durch Immergrün. Und auch im Vergleich zu Teppichen aus Storchenschnabel und Elfenblumen ist dieser bunte und etwas chaotische Mix insektenfreundlicher. Die Pflanzen sind gedacht für Menschen und Standorte, für die das Beet "Im Schatten was Gutes" zu aufwändig ist und die sich mit der Idee wild umherwandernder Überlebenskünstler anfreunden können.