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Lauch, Efeu und Gilbweiderich: weitere Pflanzenfamilien für Wildbienen

Für einige Wildbienenarten sind Pflanzen aus weiteren Pflanzenfamilien überlebenswichtig.

Zum Beispiel sammelt die Efeu-Seidenbiene den Pollen für den Nachwuchs fast nur an Efeu.

Diese Pflanzengruppen sollen hier anhand von Fotos vorgestellt werden.

Auch Pflanzenfamilien, die eher unwichtig sind, oder nur einzelne wichtige Vertreter enthalten, werden kurz erläutert.

Resedengewächse (Resedaceae)

Reseden sollten im Wildbienengarten nicht fehlen: manche Wildbienenarten sind nur mit Reseden beobachtbar. Leider sind sie nur in wenigen Gärtnereien erhältlich. Alternativ lassen sich am Wegrand Samen sammeln. Reseden sind nur zweijährig, die Gartenresede sogar nur einjährig. Sie sterben nach der Blüte ab. Trotz ihrer dezenten Blütenfarbe sind Reseden ein sehr ansprechender Anblick im Beet.

Lauchgewächse (Allium)

Lauchgewächse sind wichtig für Wildbienen. Anpassungsfähige Wildbienenarten besuchen den Schnittlauch. Pollenspezialisten sind hingegen an Arten wie Kugellauch und Berglauch zu beobachten, die a) im Sommer blühen und b) kaum Brutzwiebeln bilden, sondern nur Blütchen.

Kardengewächse (Dipsaceae)

Die Knautien-Sandbiene benötigt eine große Anzahl Witwenblumen und Skabiosen. Kardengewächse sind aufgrund ihrer Schönheit für den Garten zu empfehlen. Neben Wildbienen können sie auch Schmetterlinge und Distelfinken ernähren.

Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)

Kürbisgewächse sind relativ unwichtig für Wildbienen. Mit einer Ausnahme: Die Zaunrüben-Sandbiene, die aktuell nicht gefährdet ist, braucht Zaunrüben. Zaunrüben sind schöne Rankpflanzen, jedoch als Unkraut nicht zu unterschätzen und giftig für Kinder. 

Windengewächse (Convolvulaceae)

Spiralhornbienen benötigen Ackerwinden in Weinbauklima. Allerdings kann es sein, dass Spiralhornbienen keine Gärten aufsuchen. Im Garten entwickelt sich die Ackerwinde meistens zum lästigen Unkraut.

Nelkengewächse (Caryophyllaceae)

Nelkengewächse sind schöne Gartenpflanzen, jedoch keine Wildbienenpflanzen, denn sie richten sich eher an Schmetterlinge. Kartäusernelken und Pechnelken stellen eine Ausnahme dar: Kartäusernelken werden von der Keulhornbiene besammelt, Pechnelken dienen Wildbienen mit langem Rüssel als begehrte Nektarquelle.

Storchenschnabelgewächse (Geraniaceae)

Fast jede professionelle Pflanzplanung enthält Sorten des Storchenschnabels. Für jeden Standort gibt es einen bodendeckenden Storchenschnabel, der schön blüht. Storchenschnabelgewächse werden nur von sehr wenigen sehr anpassungsfähigen Wildbienenarten oder Männchen besucht. Im Wildbienengarten sollten sie daher nur mäßig zum Einsatz kommen.

Fetthennengewächse (Crassulaceae)

Die Felsenfetthenne/Tripmadam ist eine gut besuchte Wildbienenpflanze, sofern man Massenbestände besitzt. Die großen Arten und Sorten der Fetthennen dienen vorwiegend der Ästhetik. So sorgt z.B. die hohe Fetthenne für ein schönes und strukturiertes Aussehen des Beetes im Herbst. Fetthennen gehören zur engeren Wahl für dürregeplagte Gartenecken und Balkone.

Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)

Hahnenfußgewächse bilden eine große Pflanzenfamilie, die in feucht-frischen Gegenden Deutschlands ein großes Pollenangebot bereitstellen. Im trockenheißen Rheinhessen sind die Blüten meist leer.

Rosengewächse (Rosaceae)

Rosengewächse sind für Wildbienen weniger wichtig, als allgemein angenommen. Vor allem anpassungsfähige Arten des Frühjahrs besuchen und bestäuben Obstbäume. Für Wildbienen sind Beerensträucher wie Brombeeren und Fingerkräuter ebenfalls wichtig. Mit Wildrosen lassen sich Wildbienen weniger gut fördern, da sie nur von einigen anpassungsfähigen Wildbienenarten besucht werden.

Primelgewächse (Primulaceae)

Die hochspezialisierten Schenkelbienen benötigen große Bestände des Gilbweiderichs. Die Schlüsselblumen werden hin und wieder von Frühlingspelzbienen besucht. Ansonsten sind Primelgewächse für Wildbienen unwichtig.

Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae)

Zu den Braunwurzgewächsen gehören die Königskerzen, die in erster Linie als Nistgelegenheit für Bewohner markhaltiger Stängel von Bedeutung sind.

Heidekrautgewächse (Ericaceae)

Innerhalb der Heidekrautgewächse ist das Heidekraut eine wichtige Pflanzenart für Wildbienen auf sauren Böden.

Zistrosengewächse (Cistaceae)

Es gibt wenige heimische Arten der Zistrosengewächse, die von einigen polylektischen Wildbienenarten auch im Garten besucht werden. 

Weiderichgewächse (Lythraceae)

Aus der Familie der Weiderichgewächse stammt eine einzige für Wildbienen wichtige Pflanze: Der Blutweiderich. Zwei Wildbienenarten sind auf ihn spezialisiert, weitere Arten des Spätsommers sammeln daran und auch für Schmetterlinge ist er eine gute Pflanze.

Malvengewächse (Malvaceae)

Malvengewächse sind wunderschöne, jedoch kurzlebige Gartenblumen. Ihr Nutzen für die Wildbienenförderung ist eher gering, da die auf Malven spezialisierte Wildbienenart nur in ganz wenigen Regionen Deutschlands fliegt. Für Hummeln sind Malvengewächse jedoch sehr attraktiv.

Wegerichgewächse (Plantaginaceae)

Die kleine Ehrenpreis-Sandbiene benötigt den Gamander- und den großen Ehrenpreis. Hummeln besuchen gern die sommerblühenden Arten.

Spargelartige ohne Lauch (Asparagales)

Die große Ordnung der Spargelartigen ist mit Ausnahme der Lauchgewächse und des Gemüsespargels unbedeutend für die Wildbienenförderung. Sie umfasst fast alle Zwiebelblumen des Frühjahrs. Die Blumenzwiebeln, welche mit der Hyazinthe verwandt sind, werden von anpassungsfähigen Wildbienen des Frühjahrs besucht. Sie werden im Beet verwendet, um Blüten bereits ab März bereit zu stellen.

Efeugewächse (Araliaceae)

Efeu ist für die Efeu-Seidenbiene unentbehrlich. Auch andere Insekten tummeln sich daran.

Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)

Johanniskrautgewächse sind robuste Pflanzen für den Naturgarten mit langer Blütezeit. Nur hin und wieder ist eine anpassungsfähige Wildbienenart daran zu sehen.