Ameisenarten im Garten

Ameisenarten erkennen

In praktisch jedem Garten lassen sich Ameisen beobachten. In naturfernen Gärten kommen am ehesten Völker der Gattung Lasius zwischen Steinen oder im Rasen vor. In naturnahen Gärten ist ein viel breiteres Spektrum aus den beiden großen Unterfamilien der Waldameisen und der Knotenameisen zu sehen.

Wald-Ameisen im Garten (Unterfamilie Formicinae)

Ameisen der Gattung Formica sind die großen Ameisen, die auch die Nadelberge im Wald bauen. Doch auch im Garten gibt es Arten. In Guntersblum leben die Formica vielfältig von Honigtau, anderen Wirbellosen, Elaiosomen und Extrafloralen Nektarien, um nur einige Nahrungsquellen zu nennen. Sie nisten extrem trocken, seit Jahren im Sandarium und auch neben der überhitzten Auffahrt.

Ameisen der Gattung Lasius sind die Ameisengattung, an die Gartenbesitzende als Erstes denken. Sie sind klein, flink, gerne zwischen Pflaster, und natürlich samt Läuseherde auf dem Apfelbaum. In Guntersblum bauen sie ihre Nester unterirdisch unter den Rasen oder in Beete. Der Nutzgarten ist ein beliebtes Habitat, sowohl die angehäufelten Kartoffelbeete als auch das Gewächshaus werden reichlich besiedelt.

Knoten-Ameisen im Garten (Unterfamilie Myrmicinae)

Der Name Rasenameise verrät, dass es durchaus Ameisen aus der Unterfamilie der Myrmica regelmäßig in Gärten gibt. Für Naturgärten ist das eine gute Nachricht, denn von den Myrmica leben mehrere Ameisenbläulinge. In Guntersblum nisten sie sowohl in jedem Haufen ungewaschenem Sand als auch im lückigen Rasen.

Die kleinste Ameisenart in Guntersblum ist wahrscheinlich eine Diebs-Ameise aus der Gattung Solenopsis. Sie stiehlt die Brut anderer Völker.

Temnothorax Ameisen wurden in Guntersblum regelmäßig an der Nisthilfe aus Eichenholz gesichtet. Es handelt sich um kleine Arten, die mit kleinen Völkern nur wenig Platz für ihr Nest brauchen.

Ameisen sind auf Artebene nur mit Erfahrung und unter dem Mikroskop sicher zu bestimmen. Zu unterschiedlich sehen die Individuen eines Volkes aus, zu sehr ähneln sie den Individuen anderer Völker. Diese aufwendige Bestimmung erfolgt für den Naturschutz in der freien Landschaft und für die Forschung. Für Gärten gibt es kaum Verlässliches. Die nachfolgende Liste ist daher nur ein erster Anfang, basierend auf den Arten einiger Naturgärten und den Hinweisen zu den Lebensräumen bei: Wikipedia, ameisen-net.de und dem Inaturalistprojekt „Gärten für die Artenvielfalt“.

In Gärten könnten diese Ameisenarten vorkommen:

  • Aphaenogaster subterranea (Bäume, Steine, Feuchtigkeit)
  • Camponotus fallax (Bäume, Obstbäume)
  • Camponotus herculeanus (Totholz, Bäume)
  • Camponotus ligniperda (Totholz, Bäume)
  • Camponotus vagus (Totholz, Bäume)
  • Colobopsis truncata (Totholz, Bäume)
  • Dolichoderus quadripunctatus (Bäume)
  • Formica cinerea (Sand)
  • Formica cunicularia (Wiese)
  • Formica fusca (trockene Wiese)
  • Formica fuscocinera (in München auch auf dem Balkon “Wilder Meter”)
  • Formica pratensis (trockene Wiese)
  • Formica rufibarbis (trockene Wiese)
  • Lasius brunneus (Laubbäume, Parkbäume)
  • Lasius emarginatus (warm, Hausnähe)
  • Lasius flavus (unter dem Rasen, unter Steinen, unter Gemüsebeeten und unter Staudenbeeten)
  • Lasius fuliginosus (Totholz, Dachbalken)
  • Lasius niger (an Blattläusen)
  • Myrmecina graminicola (feuchte Streuschicht)
  • Myrmica sabuleti (Wiese, feucht bis trocken)
  • Myrmica schencki (trockene Wiese)
  • Stenamma debile (Streuschicht)
  • Temnothorax affinis (Bäume)
  • Temnothorax unifasciatus (Wärme, Totholz)
  • Tetramorium caespitum/impurum-Gruppe (sandiger Boden).

Es gibt sicher noch wesentlich mehr Ameisenarten in Gärten, die nur bislang für diesen Lebensraum noch nicht beschrieben wurden. Wichtig ist an dieser Stelle, dass sich die Mühe, Ameisenarten im Garten zu bestimmen auch lohnt, um invasive Ameisenarten, die es inzwischen mehrfach in Deutschland gibt, frühzeitig zu erkennen und ggf. einzudämmen. Diese invasiven Arten sollen jedoch nicht davon ablenken, dass die meisten Ameisenarten in Deutschland bedroht sind (siehe „Wissenswertes“) und unsere Unterstützung mehr als verdient haben.