In Mitteleuropa kommen etwa 9.200 Arten der Zweiflügler vor – das sind zum Beispiel Fliegen, Mücken und Schnaken. Aufgrund dieser Anzahl wird es in Deinem Naturgarten mit Sicherheit mehr Zweiflüglerarten als Wildbienen oder Schmetterlingsarten geben – Du musst nur Dein Auge schulen um sie zu beobachten.

Schwebfliegen im Garten

Im Garten sind Schwebfliegen gleich doppelt nützlich: Viele von ihnen bestäuben Pflanzen und vertilgen Blattläuse. Einige Arten parasitieren Wildbienen. Die hübschen Insekten sind aufgrund ihrer Größe leicht zu beobachten. Die Männchen können lange auf der Stelle in der Luft schweben, daher der Name. Zahlreiche Schwebfliegen schützen sich vor Fressfeinden, indem sie wehrhafte Wespen, Bienen und Hummeln nachahmen. Doch bei genauem Hinsehen erkennt man ihre wesentlich kürzeren Fühler.

Wollschweber im Garten

Die ersten Frühjahrsblüten erscheinen und werden von Hummeln mit weit vorgestrecktem Rüssel angeflogen – stopp! Das sind keine Hummeln, sondern Fliegen der Wollschweber-Familie. Sogar der Summton der Hummeln wird von einigen Arten imitiert. Wollschweber und Trauerschweber entwickeln sich als Parasitoide an Wildbienenlarven und anderen Insekten.

Dickkopffliegen im Garten

Wer Wildbienen fördert, lockt auch Dickkopffliegen an, denn sie entwickeln sich in adulten Bienen und Wespen. Dickkopffliegen sind eher kleine, oft farbenfrohe Arten, die gerne auf Blüten sitzen.

Bohrfliegen im Garten

Bohrfliegen sind so winzig wie Fruchtfliegen. Musterung und Farbenpracht machen sie zu guten Fotomotiven. Die Larven sind eng an bestimmte Pflanzenarten gebunden.

Raupenfliegen im Garten

Eine gar nicht so kleine Gruppe von Fliegen parasitiert Schmetterlingsraupen. Sie sehen sehr unterschiedlich aus. Zahlreiche Raupenfliegen besitzen Borsten auf dem Körper.

Waffenfliegen im Garten

Immerhin 68 Arten der Waffenfliegen gibt es in Deutschland. Am häufigsten lassen sich im Garten metallisch schimmernde, schlanke Arten beobachten. In Gewässernähe sind auch die Langhorn-Waffenfliegen zu finden, welche Wildbienen und Wespen imitieren. Beispielsweise ist es ihnen gelungen, für Fliegen ganz untypisch lange Fühler zu entwickeln.

Hornfliegen im Garten

Die unterschiedlichen Gattungen der Hornfliegen sind im Garten am Gewässerrand zu finden. Die Larven leben räuberisch von Schnecken, zum Beispiel im Teich von Wasserschnecken.

Blumenfliegen im Garten

Die adulten Blumenfliegen sind eher unscheinbar gefärbt und ernähren sich meist von Pollen und Nektar. Die Strategien der Larven sind äußerst unterschiedlich. Eine entwickeln sich an Gemüse wie Salat, Zwiebel und Kohl. Andere Arten leben in Wildbienennestern von Proviant und Abfall.

Dungfliegen im Garten

Dungfliegen leben nicht von Dung – stattdessen jagen einige Arten andere Fliegen in der Nähe von Viehweiden oder leben von Insekten in und am Dung. Andere Dungfliegen besuchen Blüten, benötigen einfach nur ein feuchtes Garteneckchen oder ausreifende Samenstände.

Tanzfliegen im Garten

Tanzfliegen sind mittelgroße, unscheinbar gefärbte Arten mit einem auffallend langen Saugorgan. Es gibt ein interessantes Balz- und Jagdverhalten zu beobachten.

Sonstige Fliegen im Garten

In nahezu jedem Garten kommen auch Schmeißfliegen vor. Sie sind groß oder hübsch gefärbt und eifrige Blütenbesucher. Weitere Fliegenarten kommen mit wenigen Arten pro Garten vor.

Mücken und Verwandte

Wusstest Du, dass es allein von Stechmücken um die 50 Arten in Deutschland gibt? Nun ja, um Werbung für Mücken in Gärten zu machen sind sie vielleicht weniger geeignet… Es gibt viel schönere und vollkommen harmlose Mückenarten wie die Märzfliege zu entdecken. Mücken sind eine gute Wahl, wenn Du als Laie schnell in neue und wenig erforschte Bereiche vorstoßen möchtest.

Schnaken, einst allgegenwärtig, sind selbst in Naturgärten keine Massenware mehr. Die Larven entwickeln sich in feuchtem Boden- oder Pflanzenmaterial. Die adulten Schnaken ernähren sich von Nektar und Wasser.

Hier geht’s weiter: Schau Dir Tipp’s zur Gartengestaltung für Fliegen und andere Zweiflügler an.