Wespenvielfalt im Garten - Wildbienengarten

Hautflügler sind Schätzungen zufolge die artenreichste Ordnung der Insekten – noch vor den Käfern. Wildbienen und Ameisen gehören zu dieser Gruppe. Doch die unendliche Vielfalt dieser Ordnung sammelt sich unter dem Begriff Wespen. Die Vielfalt der Wespen ist anders als gedacht: ca. 8.400 der ca. 9.700 in Deutschland bekannten Hautflügler heißen auf Deutsch zwar Wespen, besitzen jedoch weder Stachel noch Gift und leben auch nicht als Volk. Denn die große Masse der Wespen sind Pflanzenwespen und Legeimmen. Nur zwei der ca. 9.000 Wespenarten in Deutschland interessieren sich für Kuchen, Getränke und Grillfleisch und prägen daher vollkommen zu Unrecht das Bild dieser großen Tiergruppe.

Faszination Wespen – die große unbekannte Vielfalt

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Die Wespe mit dem Smiley auf dem Rücken. Die Lehmwespen gehören zwar zur gleichen Familie wie die Gemeinen Wespen an der Kuchentafel. Doch sie leben als Einzelgänger und jagen Raupen. Im Garten sind sie an Blüten und teilweise auch an Nisthilfen zu Gast. Ancistrocerus cf gazella, Guntersblum, Ga

Goldwespen sehen aus wie fliegende Edelsteine. Diese blaugrüne Art sucht häufig an Nisthilfen nach ihrer Wirtsart. Trichrysis cyanea, Guntersblum, Garten, 2.7.21

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Noch ein Edelstein. Goldwespen weisen oft neben dem Grün noch leuchtendes Rot auf. cf Pseudochrysis neglecta, Ludwigshöhe, 8.6.21

Auf diesem Foto sehen Sie zwei Wespen. Die beiden grünen Raupen werden sich verpuppen und dann in Pflanzenwespen verwandeln. cf Monardis plana, Guntersblum, Garten, 19.5.23

Ein orangener Alien im Garten - den gibt es doch sicher nur einmal? Weit gefehlt, so schlank und farbig können sogar weit entfernte Vertreterinnen der Schlupfwespen sein. cf Ophion, Guntersblum, Garten, 26.7.20

Noch ein Alien. Diese Schmalbauchwespe legt Eier in Wildbienennester. Dort leben die Larven von der eingetragenen Nahrung und der Wirtslarve. Guntersblum, Garten, 10.6.22

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Eine besonders markant aussehende Erzwespe. Sie ist kaum größer als eine Fruchtfliege. Sie befällt wahrscheinlich Pflanzenwespen, die sich am Kohl im Gemüsegarten gütlich tun würden. Perilampus aeneus, Guntersblum, Garten, 8.5.22

Geschafft. Die Spaltenkreuzspinne wurde aufgespürt, gelähmt und aus der Ritze herausgeholt. Jetzt folgt noch der anstrengende Transport ins Nest. Epipsyron rufipes, Guntersblum, Garten, 28.5.23

Die Pflanzenwespen sind die vielleicht ursprünglichsten Wespen und besitzen noch keine Wespentaille. Sie sehen im Larvenstadium den Schmetterlingsraupen täuschend ähnlich und fressen in der Regel an Blättern, Halmen und Holz.

Die Lege-Immen besitzen anstelle eines Giftstachels einen Legebohrer. Sie spüren die Wirtsart anhand ihrer chemischen Signale auf und legen mit dem Legebohrer ein Ei in/an die Wirtsart, wobei es allerdings zahlreiche Spielarten und Besonderheiten gibt. Die meisten Insektenarten und auch Spinnentiere werden von einer oder mehreren Wespenarten parasitiert. Als Parasitoide sind Wespen ein grausam anmutender, doch unerlässlicher Teil des biologischen Gleichgewichts. Diese kaum unterscheidbaren Winzlinge an den entlegensten Orten der Erde aufzuspüren, wird vielfach vor ihrem Aussterben durch Umweltzerstörung nicht mehr gelingen.

Der Legebohrer der Stechimmen ist zum Wehrstachel umgebaut. Unter den Stechimmen gibt es neben den Grabwespen auch beispielsweise Faltenwespen und Wegwespen, die nicht parasitieren, sondern teils hochspezialisiert Beute jagen, mit Gift lähmen und ins zuvor gebaute Nest zu ihrem Ei eintragen. Sowohl das Parasitieren als auch das Lähmen dienen der Haltbarmachung des Futters, denn lebendes Futter bleibt frisch.

Im Garten lassen sich die meisten Überfamilien der Stech- und Legeimmen sowie Pflanzenwespen Deutschlands beobachten.

Hier geht’s weiter: Erfahre, welche Pflanzenwespen, Stechimmen und Legeimmen sich im Garten beobachten lassen.