Ganz unterschiedliche Pflanzenarten von winzig bis riesig und von niederliegend bis aufrecht beherrschen den Trick, 10 oder mehr Blätter am Stängel zu befestigen. Die Pfefferminze ist ein gutes Beispiel, genauso der Rosmarin, und wer jemals Thymianblättchen gezupft hat, weiß was ich meine. In dieser Bildergalerie befinden sich überwiegend Blumen, jedoch auch einige Arten, die lästig werden können.
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Weißer Gänsefuß (Chenopodium album) - eines der häufigsten Unkräuter auf neu angelegten Flächen. Als Jungpflanze weiß bemehlte Blätter.
Extrem hoch mit extrem vielen Samen. Nutzlos für Wildbienen. Dringend vor der Samenreife jäten.
Pfeilkresse (Cardaria draba) - schmeckt nach Senf und bildet Knötchen an den Wurzeln.
Der Schaden überwiegt den Nutzen: Dieser honigduftende Kreuzblütler bildet riesige Bestände mit Ausläufern, die schwieriger zu jäten sind als Ackerwinde.
Die Knoten an den Wurzelausläufern der Pfeilkresse (Cardaria draba) sind unverwechselbar.
Vogelknöterich mit Wurzeln (Polygonum aviculare) - recht unscheinbares Kraut, unscheinbare Blüten, liegt am Boden.
Ohne Nutzen für Wildbienen. Sät sich stark aus: besser jäten.
Ackerwinde (Convulvulus arvensis) - am Boden liegende oder rankende lange Triebe, weiße lange unterirdische Ausläufer.
tja...kann riesige Monokulturen bilden, die man mehr in den Griff bekommt. Andererseits: Wichtig für ein paar Wildbienenarten, die bisher aber noch nicht in Gärten gesichtet wurden. Besser jäten.
Vogelmiere (Stellaria media) - dichte Polster aus kleinen Blättchen, bald winzige weiße Sternchen als Blüten.
Niedrig - nicht wichtig für Wildbienen. Hauptsächlich gefährlich für kleine, junge oder zarte Pflanzen, beispielsweise im Gemüsebeet. Nach Belieben jäten.
Ampferknöterich (Persicaria lapathifolia) - Blätter oberseits oft mit rötlichem Fleck, kurze Härchen.
Sehr hartnäckig und nicht wichtig für Wildbienen. Immer wieder jäten.
Brennessel (Urtica dioica) - schon Jungpflanzen stechen - ansonsten leicht mit Taubnesseln zu verwechseln.
Wenige Standorte für Schmetterlinge im Garten belassen, ansonsten konsequent und früh jäten. Foto: Marie Fey
Sonnenblume (Helianthus annuus) - ein dicker Stängel mit kräftigen, rauen Blättchen. Steckt in vielen, meist einjährigen Mischungen.
Keine heimische Wildpflanze, sondern eine Kulturpflanze bzw. Lebensmittel. Toll für Distelfinken und andere Vögel. Wildbienen benötigen diese Pflanze nicht, auch wenn ein paar sehr anpassungsfähige Arten Sonnenblumen besuchen.
Raublatt-Aster (Aster novae-angliae) - mehrere dicke Stängel nebeneinander, die Blätter reichen um den Stängel herum, haarig.
Meistens angepflanzt, selten verwildert. Ein Gartenflüchtling und Neophyt mit nordamerikanischer Herkunft, aus Sicht des Naturschutzes eher eine Gefahr als eine Hilfe. Für Honigbienen wertvoll, für Wildbienen zu spät im Jahr blühend.
Die kanadische Goldrute (Solidago canadensis) - schmale Blätter, leicht gezackt, an Stängeln die schnell in die Höhe schießen.
Wird von Wildbienen besucht. Ein invasiver Neophyt der wuchert. Aus Naturschutzgründen besser jäten oder mindestens die Blüten vor der Samenreife entfernen.
Gartenwolfsmilch (Euphorbia peplus) - weißer Milchsaft im Stängel
Klein und lästig, nutzlos für Wildbienen, jedoch keine Konkurrenz für ausgewachsene Wildblumen. nach Belieben jäten. Foto: Marie Fey
Kreuzblättrige Wolfsmilch (Euphorbia lathyris) - dicker, bereifter Stängel, weißer Milchsaft (phototoxisch) tritt bei Verletzung sofort aus.
Durchaus hübsch, aber nicht nützlich für Wildbienen.
Große Sternmiere (Stellaria holostea) - dünnes Stängelchen mit kleinen spitzen Blättchen, kommt nur wenn gekauft.
Nützlicher Bodendecker für den Schatten. Hin und wieder von Wildbienen besucht. Bitte stehen lassen.
Leinkraut (Linaria vulgaris) - meist zu mehreren, glatt und mit feinen Blättchen, die wie ein Quirl am Stängel sitzen.
Produziert wirklich hübsche, vasentaugliche gelbe Löwenmäulchen. Wuchert stark und lässt sich nicht wieder wegbekommen. Nur für erfahrene Gärtnernde oder wilde Ecken.
Das echte Labkraut (Galium verum) ist in vielen hochwertigen Samentüten drin. Die winzigen Blättchen sitzen im Kreis um den Stängel, Etage über Etage.
Nicht für Wildbienen, aber dennoch eine hübsche und ökologisch hochwertige Bereicherung.
Das weiße Labkraut (Galium album) kommt meist aus der Samentüte. Auch hier sitzen die Blätter Etage über Etage im Kreis um den Stängel, sind aber etwas runder. Feines gelbes Wurzelwerk.
Einmal im Garten, sät es sich reichlich aus und überwuchert Anderes. Interessant für Raupen zur Überwinterung, für Wildbienen ohne Interesse. In Blumenbeeten jäten.
Der große Ehrenpreis (Veronica teucrium) kommt gepflanzt oder aus der Samentüte. Winzige Blättchen an dünnen Stängeln, besonders gleichmäßig gekerbter Blattrand.
Ein wichtiger Hingucker für Anfang Mai und ein brauchbarer Bodendecker. Eine oligolektische Wildbiene, wenige weitere Wildbienen. Gerne stehen lassen. Verwechslungsgefahr mit dem persischen Ehrenpreis - dieser kommt sehr gerne auch ohne Samentüte.
Persischer Ehrenpreis (Veronica persica) - kleine, leicht gezackte Blättchen mit feinen Härchen am Stängel hinauf, bildet Polster am Boden, dichtes Netz aus haarfeinen Wurzeln.
Ein typisches Ackerunkraut und ein Neophyt. Für Wildbienen nicht wichtig. Eher niedrig und daher meist harmlos.
Ehrenpreis, wahrsch. persischer, sehr jung (Veronica)
siehe voriges Bild.
Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) - runde Blättchen, paarweise, am Boden kriechend mit Ausläufern.
Kann feuchten Boden großflächig bedecken. Macht nur Sinn, wenn eine bestimmte Schenkelbiene im Garten lebt. Andererseits eine gute Bodendecke zwischen starken Stauden. Mit Augenmaß behandeln.
Gartenringelblume (Calendula officinalis) - große, raue Blätter, bald Blüten, zerriebene Blätter duften.
Eine schöne Blume, für Wildbienen aber weniger wichtig, als viele denken. Nur jäten, wenn sie wichtige kleine oder junge Blümchen beschattet und bedrängt.
Das Apenninensonnenröschen (Helianthemum apenninum) - kleine schmale Blättchen kreuzweise angeordnet, nur in der Nähe angepflanzter Exemplare.
Eine sehr schöne trockenheitsverträgliche Pflanze, die sich in einem geringen Radius um die Mutterpflanze aussäen kann. Eher geringer Nutzen für Wildbienen, dennoch gerne stehen lassen.
Das gewöhnliche Sonnenröschen (Helianthemum nummularium) - Blättchen ähnlich Thymian, aber ohne Duft, in der unmittelbaren Nähe gepflanzter Exemplare.
In der freien Natur wichtig für polylektische Wildbienen, im Garten kaum besucht. Dennoch gerne stehen lassen.
Die bleitblättrige Platterbse (Lathyrus latifolius) - kräftige Jungpflänzchen in der Nähe eines gepflanzten Exemplars, breiter, kantiger Stängel, Blättchen mit parallelen Adern.
Tolle Rankpflanze für die Holzbiene und die Platterbsen-Mörtelbiene. Kann Nachbarpflanzen bedrängen. Daher als winzige Jungpflanze mit Pfahlwurzel jäten bzw. nur an ausgewählten Stellen stehen lassen.
Weiße Fetthenne (Sedum album) - kleine am Boden liegende Polster mit unverwechselbar wassergefüllten Blättern.
Von ein paar eher oligolektischen Wildbienenarten besucht. Einer der niedrigsten Bodendecker für trockenheiße Standorte, nützlich.
Das echte Johanniskraut (Hypericum perforatum) - die Blätter zeigen im Gegenlicht winzige durchsichtige Pünktchen.
Robust, schön, nützlich (wenn auch nicht an erster Stelle für Wildbienen). Gerne überall stehen lassen.
Der byzantinische (Stachys byzantina) - wenn ein Exemplar gepflanzt wurde, können im Umkreis Ausläufer oder Sämlinge mit den typischen silbernen Haaren auftauchen.
Eine mediterrane Pflanze, deren Wolle bei Wollbienen sehr beliebt ist. Gerne stehen lassen.
Der Edelgamander (Teucrium chamaedrys) gelangt nur durch Anpflanzung in den Garten. Jungpflanzen sind meist Ausläufer. Kleine glänzend dunkelgrüne Blättchen, wintergrün.
Macht in der Reihe, zum Beispiel als Einfassung, eine gute Figur. Extrem trockenheitsverträglich. Für Sand eine Gefahr. Mittlerer Nutzen für Wildbienen.
Wilder Majorahn (Origanum vulgare) - Schon die Blättchen der Jungpflanzen duften würzig.
Eine der besten Blumen für Schmetterlinge. Selektiv Jäten, wenn sie - oft - andere Pflanzen unterwandern, überdecken oder sich hineinsäen.
Melisse (Melissa officinalis) - Blätter duften auch bei der Jungpflanze nach Melisse.
Wenig nützlich für Wildbienen und zu wüchsig und mit zu vielen Sämlingen für die anderen Wildbienenblumen. Außerhalb des Nutzgartens jäten.
Pfefferminze (Mentha) - schon die Jungpflanzen duften nach Minze. Vermehrung meist über Ausläufer.
Wuchert. Blüht schön und wird von Wildbienen, Wespen und Fliegen reichlich umschwirrt. Möglichst stehen lassen.
Pfefferminze Seitenansicht (Mentha)
siehe voriges Bild.
Wasserminze (Mentha aquatica) - eher rundliche Blättchen mit typischem Minzduft an feuchten oder nassen Gartenstellen.
Kommt nur gesät oder gepflanzt, kann sich dann durch Ausläufer vermehren. Wird gerne von den Wildbienen des Spätsommers besucht.
Schwarznessel (Ballota nigra) - feinhaarige Blätter am feinhaarigen Stängel hinauf. Der ultimative Test: Blatt und Stängel zerreiben, es stinkt erheblich.
Eine wertvolle und robuste dauerblühende Staude für Wildbienen. Kann auch von selbst in den Garten einwandern. Mag nährstoffreiche Standorte.
Die weiße Taubnessel (Lamium album) - kantige Stängel mit ebenmäßigen, leicht wolligen Blättern, die kreuzweise angeordnet sind.
Angepflanzt, gesät oder von selbst zugewandert. Wird etwas von Hummeln besucht. Interessant, da sie recht viel Konkurrenz aushält und den Boden deckt. Ähnelt der Brenessel, brennt aber nicht.
Wiesensalbei (Salvia pratensis) - bei älteren Jungpflanzen ist ein eckiger und borstiger Stängel zu sehen, der im Mai Blüten tragen wird.
Sehr wertvolle Pflanze für Wildbienen, die in vielen hochwertigen Mischungen enthalten ist.
Der aufrechte Ziest (Stachys recta) - stark behaarte Stängel aus einer Mitte, längliche Blättchen.
Sehr wertvoller Lippenblütler für Wildbienen, bitte stehenlassen. Kommt nur gepflanzt oder gesät.
Arznei-Thymian (Thymus pulegioides) - winzige dunkelgrüne Blättchen mit aromatischem Duft. Der Arznei-Thymian bildet lockere oberirdische Polster.
Ein harmloser Bodendecker mit gutem Nutzen für oligolektische Wildbienen des Spätsommers.
Seifenkraut (Saponaria officinalis) - dicke glatte Blätter kreuzweise an kräftigen Stängeln. Ausläufer.
Eine konkurrenzstarke Blume für feuchten oder schattigen Boden. Nicht für Wildbienen, sondern für Nachtfalter. Muss gejätet werden, wenn es zarte Nachbarn bedrängt. Kann in seltenen Fällen selbständig in Gärten einwandern.
Blutweiderich (Lythrum salicaria) - der rötliche, vierkantige Stängel ist der wichtigste Unterschied zu Weidenröschen, die zu jäten sind.
Wichtige Pflanze für Wildbienen und Schmetterlinge - bitte stehen lassen. Nur jäten, wenn zarte Jungpflänzchen bedrängt werden.
Flohkraut (Pulicaria dysenterica) - weißfilzige Haare am Stängel, oft Ausläufer.
Ein wichtiger Spätsommerblüher, für Wildbienen und Schmetterlinge. Sofern keine zarten Pflänzchen bedrängt werden, stehen lassen.
Taubenkropfleimkraut (Silene vulgaris) - Blättchen mit starker Mittelader und glattem Rand am Stängel hinauf. Blasse, hellgrüne Farbe.
Keimt häufig aus hochwertigen Mischungen. Für Wildbienen uninteressant, eher für Nachtfalter gedacht. Bedrängt Nachbarn meistens nicht, darf daher stehen bleiben.
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