Schwebfliegen und Verwandte – sie sind in jedem blütenreichen Garten zu Gast – und werden doch immer weniger: 463 Arten werden vom Rote-Liste-Zentrum für Deutschland genannt. Die Hälfte gilt noch als ungefährdet, in etwa ein Drittel als gefährdet, über die restlichen 20% weiß man zu wenig. Es handelt sich um schöne, harmlose Wesen. Die Meisten sind auch noch nützlich als Bestäuber oder Blattlausvertilger. Sie gehören zu den Diptera, den Zweiflüglern, einer gigantischen Insektengruppe. Kaum jemand kennt alle Diptera in Deutschland, es können auch noch unentdeckte umherfliegen, und die Lebensweise ist oft noch kaum erforscht.

Schwebfliegen und andere Fliegen brauchen nur selten bestimmte Pflanzen. Fliegen brauchen vielmehr alle ein Mosaik aus kleinen Strukturen – je nach Art kann das von  morschem Totholz über Blattläuse bis hin zu Wildbienen als unfreiwilligen Wirten reichen. Mit einem abwechslungsreichen Naturgarten und etwas Unordnung lassen sich Dutzende, wenn nicht Hunderte Fliegenarten im Garten beobachten.

Meister des Mimikry, Hyperparasiten und Hubschrauber

Wusstest Du schon, dass…?

  • auch die Mücken Zweiflügler sind, und es in dieser großen Gruppe nur einen kleinen Anteil Stechmücken gibt?
  • es im Reich der Zweiflügler viele weitere Gruppen wie Schnaken und Gallmücken gibt?
  • sich Schwebfliegen und Co bis spät in den Herbst beobachten lassen?
  • Zweiflügler die vollständige Metamorphose Ei – Larve – Puppe – Imago durchlaufen wie ein Schmetterling?
  • es viele Arten gibt, die schlammiges Wasser für ihre Entwicklung benötigen?
  • Zweiflügler vom Menschen genutzt werden, beispielsweise in der ökologischen Landwirtschaft?
  • Dass mehrere Schwebfliegenarten wie Zugvögel jährlich die Alpen überqueren?
  • dass am Randecker Maar Bestandsrückgänge bei blattlausjagenden Schwebfliegen von bis zu 97% in 50 Jahren gemessen wurden?

Mehr spannende Fakten zu Zweiflüglern gibt es im nächsten Kapitel: Fliegen beobachten.