Zikaden verfügen über saugende Mundwerkzeuge und gehören zur Ordnung der Schnabelkerfe. Zikaden sind meistens winzig klein, kommen jedoch mit bunten Farben, schicken Mustern und ein paar Superfähigkeiten daher. Und sie spielen als Futter im Nahrungskreislauf des Naturgartens eine große Rolle. Das Rote Liste Zentrum stuft nur 44% der 635 Zikadenarten in Deutschland als ungefährdet ein – es ist Zeit, ihnen mehr Aufmerksamkeit zu widmen.
Faszination Zikaden – wusstest Du schon, dass…?
- die Wiesenschaumzikade eine Meisterin des Hochsprungs ist? Gemessen an ihrer Körpergröße müsste ein Mensch gut 200m hoch springen, um die gleiche Sprungleistung zu erreichen. Die Sprungleistung wird durch katapultartig gebaute Hinterbeine erreicht.
- eine Zikade laut kleintiergalerie.de beim Absprung eine Beschleunigung von 550 hat, während ein Jetpilot nur ca. die 9fache Erdbeschleunigung aushält?
- sich die Larven mancher Zikaden in Schaumflocken tarnen und schützen? Die Substanz ähnelt dem Eischnee aus der Küche. Die Larve scheidet nämlich eine eiweißhaltige Kotflüssigkeit aus. Der Schaum sorgt auch für Feuchtigkeit und eine gleichmäßige Temperatur.
- Zikaden seitwärts laufen können?
- früher die extensiven Weiden allerorts voller Zikaden waren, gerne mit 1.000 Tieren pro Quadratmeter oder mit mindestens 20 Arten pro Wiese?
- Zikaden ihre Pflanzen als Resonanzboden nutzen? Die Geräusche erzeugen sie, indem sie ein Hinterleibssegment erst eindellen und dann herausschnellen lassen.
- 60% der heimischen Zikaden monophag sind, also nur eine einzige Pflanzenart nutzen?
- auch die Zikaden teilweise Zuckersaft absondern, der von Ameisen geerntet wird?
Zikaden – Arten im Garten
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Zikaden sind winzig und leben versteckt zwischen ihren Wirtspflanzen. Ohne Fangerlaubnis, also ohne Kescher, Klopfsieb oder Leuchtturm sind sie kaum zu finden. Die ca. 458 Arten umfassende Gruppe der Kleinzikaden lässt sich zudem oft nur unter dem Mikroskop auf Artebene bestimmen. Im Garten sind zum Beispiel diese Arten mit etwas Glück zu beobachten:
- Kleinzikaden in mehreren Arten
- Wiesenschaumzikaden (Philaenus spec.)
- das Gemeine Blutströpfchen (Cercopis vulnerata)
- der Laternenträger (Dictyophara europaea)
- die Schaufel-Spornzikade (Asiraca clavicornis)
- die Büffelzikade (Stictocephala bisonia)
- die Gemeine Feuerzikade (Zygina flammigera) – an Rosengewächsen
- die Grüne Ameisenzikade (Tettigomera virescens
- die Kirschblattzikade (Aguriahana stellulata) – an Kirschen
- die Leopardenblattzikade (Typhlocyba quercus) – an Eichen
- die Wanderspornzikade (Laodelphax striatella) an Eichen
- die Wiesen-Erdzikade (Aphrodes makarovi) – in der Krautschicht
- die Winden – Glasflügelzikade (Hyalesthes obsoletus) an Brennesseln und Winden.
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