Grashüpfer und andere Heuschrecken im Garten
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Viele Grashüpfer sind bunt und individuell gefärbt. Man achtet zur Artbestimmung z.B. auf die Flügel und das Halsschild. Dieser hier sieht wie ein Gemeiner Grashüpfer aus, eine der häufigen Arten.
cf Pseudochorthippus parallelus, Guntersblum, Garten, 12.7.21
Sowohl die Entwicklungsstadien, als auch die Geschlechter, als auch die Individuen können für Unterschiede sorgen. Im Bild wahrscheinlich wieder zweimal der Gemeine Grashüpfer und einmal ein junger Brauner Grashüpfer.
cf Pseudochorthippus parallelus, Guntersblum, Garten, 12.7.21
Ab April sind die winzigen Jungtiere zu sehen. Meist noch ohne Flügel. Wahrscheinlich wieder die gleiche Art 😉
cf Pseudochorthippus parallelus, Guntersblum, Garten, 12.4.22
Ein etwas älteres Jungtier, wahrscheinlich immer noch der Gemeine Grashüpfer. Er lebt in der Wiese, isst vegetarisch und legt Eier in den Boden.
cf Pseudochorthippus parallelus, Guntersblum, Garten, 12.7.21
Möglicherweise ein Weißrandiger Grashüpfer (Chorthippus cf albomarginatus). Er kann in Gärten vorkommen.
Ein schwarzer Streifen ziert diese junge männliche Schwertschrecke. Die Art sitzt gerne auf höheren Kräutern oder niedrigen Zweigen. Sie mag Feuchtigkeit.
Conocephalus fuscus, Guntersblum, Garten, 05.08.21
Die Langflügelige Schwertschrecke - jedoch jung und daher noch ziemlich kurzflügelig. Der Legebohrer ist schon gut zu sehen.
Conocephalus fuscus, Guntersblum, Garten, 31.7.23
Männchen, wie diese Langflügelige Schwertschrecke, besitzen keinen Legebohrer am Hinterleibsende. Diese Art frisst unter anderem auch Blattläuse.
Conocephalus fuscus, Guntersblum, Garten, 10.08.23
Die Langflügelige Schwertschrecke bei der Eiablage. Das Weibchen hat den Legebohrer in einen trockenen Stängel des Spitzwegerich eigeführt.
Conocephalus fuscus, Guntersblum, Garten, 1.9.21
Das große Grüne Heupferd ist die "Riesenheuschrecke" die auch in Städten oft zu sehen ist.
Tettigonia viridissima, Guntersblum, Garten, 14.6.21
Die niedlichsten Jungtiere gibt es vielleicht bei den Sichelschrecken. Fühler und Beine erinnern zweifellos an ein Zebra.
Phaneroptera falcata, Guntersblum, Garten, 3.7.21
Sichelschrecke, ein älteres Jungtier mit besonders hübschen Punkten.
Phanoptera falcata, Guntersblum, Garten, 13.8.23
Das ist das Aussehen der ausgewachsenen Sichelschrecke. Der Legebohrer ist wie eine Sichel gebogen.
Phanoptera falcata, Guntersblum, Garten, 13.8.23
So unscheinbar die Gestalt des Weinhähnchens, so auffällig ist der Gesang: die nächtlichen hohen Triller von großer Lautstärke stammen von diesem Tier.
Oecanthus pellucens, Guntersblum, Garten, 23.8.21
Zur berüchtigten Biguttulus-Gruppe gehören drei Arten - diese braunen Herren mit den roten Hintern sehen wie typische Vertreter der einen Art, dem Braunen Grashüpfer, aus.
Chorthippus cf brunneus, Guntersblum, Garten, 26.8.22
Gefräßige Heuschrecken? Dieser Braune Grashüpfer frisst, aber welcher Mensch würde schon die kleine Delle im Halm bemerken?
Chorthippus cf brunneus, Guntersblum, Garten, 25.7.21
Die Südliche Eichenschrecke kommt inzwischen in recht vielen Gärten vor. Sie lebt in der Strauchschicht und frisst Blattläuse.
Meconema meridionale, Guntersblum, Garten, 13.8.23
Der aus Amerika eingeschleppte stahlblaue Grillenjäger ist ein hübscher Gast an Nisthilfen. Er trägt gelähmte Heuschrecken in die Röhre ein - hier ist seine weiße Larve zu sehen. Die Opfer - südliche Einchenschrecken - sind ebenfalls eingewandert.
Meconema meridionale, Guntersblum, Garten, 2020
Die Blaufügelige Ödlandschrecke überwindet kaum Hindernisse. Deshalb benötigt sie Flächen, die nahezu bewuchsfrei sind. Beim Auffliegen ist sie blau wie ein tropischer Schmetterling.
Oedipoda caerulescens, Guntersblum, Garten, August 23
Die punktierte Zartschrecke ernährt sich unter anderem von Laubblättern und legt ihre Eier in Rinde ab.
Leptophyes punctatissima, Bretagne, Garten, 22.08.23
Die Art mit dem Namen Roesels Beißschrecke gehört zu den Laubheuschrecken und legt ihre Eier in Pflanzenstängel.
Foto: Ursula Gönner, Garten, Dolgesheim, 06.08.16, Roeseliana roeselii
Die Große Goldschrecke bevorzug feuchte Wiesen und legt ihre Eier in markhaltige Stängel.
Foto: Ursula Gönner, Garten, Dolgesheim, 29.08.2022 Chrysochraon dispar
Diese winzige Art gehört zu einer anderen Gattung, den Dornschrecken. Sie ernähren sich von Algen, Flechten Humus etc.
Tetrix spec, Guntersblum, Garten, 13.8.23
Die Dornschrecken fühlen sich sowohl in den sehr trockenen als auch in den sehr feuchten Gartenecken wohl.
Tetrix undulata oder tenuicornis, Guntersblum, Garten, 6.4.24
Winzig und braun gemustert sind die Dornschrecken auf dem Boden und auf Holz perfekt getarnt.
Tetrix undulata oder tenuicornis, Guntersblum, Garten, 14.4.24
Die Ameisengrille lebt in Ameisenbauten von verschiedenen Ameisenarten. Möglicherweise pflanzt sie sich jungfräulich fort, da bisher kein Männchen gefunden wurde.
Foto: Kathrin Jäckel, Garten, Schmalkalden-Meiningen
Welche Heuschreckenarten im Garten leben, hängt sehr von der Umgebung ab. Denn viele Arten fliegen nicht weit. Am Ortsrand zu wohnen oder zumindest neben einer Brachfläche, ist von unschätzbarem Vorteil. Zudem kommt nicht jede Heuschrecke überall in Deutschland vor. Es gibt Arten zum Beispiel nur in der südlichen Hälfte, oder nur im Osten, oder nur im Südwesten.
Das Artenspektrum kann im Naturgarten größer sein als in konventionellen Gärten. Für eine bessere Einschätzung des Potenzials von Naturgärten folgt hier die Artenliste, welche sich aus den Heuschrecken des Guntersblumer, des Dolgesheimer und des Dillenburger Gartens sowie Beiträgen aus RLP, NRW und Thüringen zusammensetzt (ein herzlicher Dank an die Käfergartengruppe). Wenn Fachseiten (siehe Linksammlung unten) schreiben, dass die Art in Gärten vorkommt, wurde die entsprechende Art ebenfalls aufgenommen.
Heuschrecken bzw. Grashüpfer und Grillen im Garten
- Acheta domesticus – Heimchen
- Chorthippus albomarginatus – Weißrandiger Grashüpfer
- Chorthippus apricarius – Feldgrashüpfer
- Chorthippus biguttulus – Nachtigall-Grashüpfer
- Chorthippus brunneus – Brauner Grashüpfer
- Chorthippus dorsatus – Wiesengrashüpfer
- Chrysochraon dispar – Große Goldschrecke
- Conocephalus fuscus – Langflügelige Schwertschrecke
- Gryllotalpa gryllotalpa – Maulwurfsgrille
- Gryllus campetris – Feldgrille
- Leptophyes punctatissima – Punktierte Zartschrecke
- Meconema meridionale – Südliche Eichenschrecke
- Meconema thalassinum – Gemeine Eichenschrecke
- Myrmecophilus acervorum – Ameisengrille
- Oecanthus pellucens – Weinhähnchen
- Oedipoda caerulescens – Blauflügelige Ödlandschrecke
- Phaneroptera falcata – Gemeine Sichelschrecke
- Pholidoptera griseoaptera – Gewöhnliche Strauchschrecke
- Platycleis albopunctata – Westliche Beißschrecke
- Pseudochorthippus parallelus – Gemeiner Grashüpfer
- Roeseliana roeselii – Roesels Beißschrecke
- Ruspolia nitidula – Große Schiefkopfschrecke
- Stenobothrus lineatus – Schwarzfleckiger Grashüpfer
- Tettigonia cantans -Zwitscherschrecke
- Tettigonia viridissima – Günes Heupferd
- Tetrix subulata – Säbel-Dornschrecke
- Tetrix tenuicornis – Langfühler-Dornschrecke
Nächstes Kapitel: Grashüpfer fördern