Es gibt mehr Wanzenarten als Wildbienenarten in Deutschland. Sie verfügen über saugende Mundwerkzeuge. Mit diesen saugen sie meistens an Pflanzen, nur manche sind Gemischtköstler, Aasfresser oder leben räuberisch. Wanzen sind faszinierend und oft auch schön. Sie spielen im Naturgarten als Futter oder als Regulatoren eine wichtige Rolle. Viele Wanzenarten sind Biotopspezialisten. Das Rote Liste Zentrum stuft nur ca. 50% der knapp 900 Wanzenarten Deutschlands als ungefährdet ein, nicht zuletzt deswegen haben sie mehr Aufmerksamkeit verdient.

Faszination Wanzen – wusstest Du schon, dass…?

  • Wanzen ausgesprochen hübsch aussehen können? Sie zeigen zum Beispiel Streifen, Ringel, Augen, bunte Farben wie Rot, Orange, Rosa und Gelb sowie geometrische Formen wie Kreise und Dreiecke.
  • Wanzen fast überall leben, von der heißen Sanddüne bis in die Baumkrone und unter Wasser?
  • Wanzen Meister der Parfümherstellung sind? Sie kommunizieren vor allem über Duftstoffe. Manche davon riechen für den Menschen nicht gut, diese Wanzenarten haben daher den Namen Stinkwanzen erhalten.
  • Wanzen toxische Substanzen herstellen, mit denen sie Angreifer oder Beute betäuben können?
  • viele Wanzen fürsorgliche Mütter sind? Sie hüten erst das Gelege und dann die kleinen Nymphen. Manche Erdwanzen tragen ihre Kinder zu Beginn sogar auf dem Rücken herum.
  • Erdwanzen bei der Balz singen? Sie verfügen dazu über Zirporgane an den Flügeln.
  • das X-Chromosom erstmals entdeckt wurde – bei der Feuerwanze durch Herrn Henking rund um 1891?
  • manche Wanzenarten nur in anspruchsvollen Biotopen vorkommen? Sie sind ebensogut wie andere Tiergruppen als Zeiger für Umweltzerstörung oder Biotopqualität zu gebrauchen. Auch ihnen macht der Verlust von Lebensräumen zu schaffen.

Baumwanzen (Pentadomidae)

Zu den Baumwanzen gehören einige recht große Wanzenarten. Typisch ist das große Dreieck auf dem Rücken, „Schildchen“ genannt. Diese hübschen Wanzen saugen teils auch an Nahrungspflanzen des Menschen, weshalb sie oft bekämpft werden.

Randwanzen (Coreidae)

Randwanzen weisen oft einen stark verbreiterten Rand des Hinterleibs auf. Sie sind meist recht groß, fallen aber aufgrund der braunen Färbung vieler Arten nicht ins Auge.

Weichwanzen (Miridae)

Die Gruppe der Weichwanzen ist sehr artenreich. Oft findet man die Vertreter in Blüten sitzen, wo viele Arten sich allerdings weniger für den Nektar als vielmehr für die tierischen Blütenbesucher interessieren.

Glasflügelwanzen (Rhopalidae)

Bei den Glasflügelwanzen sieht man typischerweise etwas von den durchsichtigen Flügeln der Wanze auf dem Rücken schimmern. Ansonsten ist das Aussehen sehr variabel. Häufig bevorzugen die Arten bestimmte Pflanzenfamilien oder Pflanzengattungen.

Bodenwanzen (Rhyparochromidae)

Bodenwanzen sind tatsächlich oft am Boden laufend zu sehen, wo sie meist mit ihrer braunen Farbe und den Mustern, welche die Konturen verschwimmen lassen, gut getarnt sind. Viele Arten leben von Samen.

Erdwanzen (Cydnidae)

Die Erdwanzen im Guntersblumer Garten sind kleine, flinke Tierchen. Sie sind an bestimmte Pflanzengattungen gebunden und verbringen einen Teil des Lebens im Erdboden.

Sichelwanzen (Nabidae)

Sichelwanzen sind schlanke, gut getarnte Gestalten. Sie sind eine wichtige Nahrung unter anderem für die Sichelwanzen-Grabwespe.

Wasserbewohnende Wanzen (Gerridae und Notonectidae)

Wasserläufer hat jeder schonmal gesehen, doch wenige denken bei diesen Tieren an Wanzen. die Jungtiere entwickeln sich unter Wasser, die adulten Wanzen saugen Tiere aus, welche ins Wasser fallen oder im Wasser leben.

Wanzenfamilie Oxycarenidae

Für diese Wanzenfamilie ohne deutschen Namen muss man ganz genau hinschauen. Die Wanzen sind nur wenige Millimeter groß und leben gut getarnt an den Blütenköpfen von z.B. Korbblütlern.

Weitere Wanzenarten

Es gibt noch zig weitere Wanzenfamilien – siehe Linksammlung auf der nächsten Seite. Von winzig bis groß, von hochspezialisiert an Pflanzen gebunden bis Superräuber ist alles dabei.