Einzelne Stängel, die handförmige Blätter tragen, sind meistens Blumen. Nur wenige Arten wie das Kriechende Fingerkraut entwickeln sich zum Problem. Blätter am Stängel wie beim Spinat sind sehr weit verbreitet und sind sowohl bei vielen Blumenarten als auch bei vielen wüchsigen Unkräutern zu sehen.
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Breit-Wegerich (Plantago major) - parallele Linien auf breiten, an den Boden gepressten Blättern.
Der am wenigsten schöne Wegerich, nicht für Wildbienen. Eher ungefährlich für Anpflanzungen, da niedrig. Dennoch nicht unbedingt stehen lassen.
Einjähriger Feinstrahl (Erigeron annuus) - aus einer Mitte entspringende, leicht gestielte Blätter mit feinen Härchen.
Neophyt, daher unter Naturgärtnernden umstritten. Hoch, ganz hübsche Blüten, für Wildbienen jedoch verzichtbar.
Einjähriger Feinstrahl (Erigeron annuus) - hier mit etwas rundlicheren jungen Blättchen.
Gänseblümchen (Bellis perennis) - die kleinen Blattrosetten kennt jeder - aber haben Sie schon einmal die feinen Haare bemerkt?
Nicht besonders wertvoll für Wildbienen, aber nett - gerne stehen lassen.
Scharbockskraut (Ranunculus ficaria) - kleine glänzende Blättchen, die im zeitigen Frühjahr plötzlich flächendeckend aus dem Boden schießen.
Ein wichtiger Frühjahrsblüher, aber wenig von Wildbienen besucht, stark ausläuferbildend, verschwindet im Sommer vollständig. Jäten kaum möglich und nicht wirklich notwendig.
Die Große Klette (Arctium lappa) - noch vor der Blüte bilden sich riesige Blätter, die sich als Regenschirm verwenden lassen. Blattränder gewellt.
Die Große Klette (Arctium lappa)
Für Wildbienen nicht so wichtig, für Distelfinken toll. Einzelne stattliche Exemplare stehen lassen. Wenn Samen ins Haar gelangen, hilft meist nur noch die Schere.
Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans) - typische Fünffingerform, unscheinbare, tiefreichende Pfahlwurzel, immer mit oberirdisch kriechenden Trieben.
Erobert mit langen Ranken in kurzer Zeit große Areale und geht nie wieder weg. Nützlich für einige Wildbienen. Geschmackssache.
Brennessel (Urtica dioica) - nur Jungpflanzen, die stechen, sind Brennnesseln und nicht z.B. Taubnesseln.
Ein paar für Schmetterlinge an ausgewählten Stellen (aber nicht im Blumenbeet) lassen, sonst jäten. Foto: Marie Fey
Weißer Gänsefuß (Chenopodium album) - Jungpflanzen sind oft weiß bemehlt.
Riesig mit tausenden Samen. Nutzlos für Wildbienen. Sehr häufiges Unkraut auf neuen Flächen. Frühzeitig jäten. Exemplare mit Samen gehören in die Biotonne.
Der Weiße Stechapfel (Daruta stramonium) - große gezackte Blätter auf dickem, oben verzweigtem Stängel.
Neophyt mit großen weißen Blüten und stachligen Früchten. Giftig und nicht nützlich für Wildbienen. Bitte jäten.
Franzosenkraut (Galinsoga parviflora) - breite Blätter kreuzweise angeordnet an langen Stängeln.
Wüchsig und nicht wichtig für Wildbienen: bitte jäten. Foto: Marie Fey
Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum) - ältere Jungpflanzen haben leicht gezackte Blattränder. Typisch ist die feine Behaarung.
Wächst zu mittleren Unkräutern mit schwarzen Beeren heran. Nutzlos für Wildbienen. Jäten.
Winden-Knöterich (Polygonum convolvulus) - die Blättchen sehen in etwa wie eine Pfeilspitze aus.
Nutzlos für Wildbienen. Jäten. Mittelstarkes Unkraut.
Zaunrübe (Bryonia dioica) - Jungpflanze ähnlich wie kleine Gurken, Kürbissen und Zucchini.
Überlebenswichtig für die häufige Zaunrüben-Sandbiene. Jedoch nur an ausgewählten Stellen: kann selbst Büsche überwuchern und hat giftige, wie Zuckerperlen aussehende Beeren.
Ampfer bilden langgestielte Blätter aus einer Mitte heraus. Unterirdisch entsteht eine dicke Pfahlwurzel. Meist säuerlicher Blattgeschmack.
Ampfer sind nutzlos für Wildbienen. Besonders die großen Ampferarten sind viel zu konkurrenzstark fürs Beet. Bitte Jäten, oder wenn es nicht mehr geht, dann zumindest die Samenstände rechtzeitig entfernen.
Huflattich (Tussilago farfara) - große herzförmige Blätter im Sommer, unterirdisch dicke weiße Ausläufer.
Huflattich ist ein schönes Blümchen, um die Wildbienen des Frühlings zu beobachten. Nur an ausgewählten Stellen stehen lassen, da die Ausläufer zum Problem werden können.
Nachtviole (Hesperis matronalis) - leicht mit anderen Pflanzen zu verwechseln. Stängel oft lilabraun. Etwas haarig.
Gute Wildbienenblume für den Schatten, bitte stehen lassen.
Wiesensalbei (Salvia pratensis) - ähnlich den Salbeiblätter, nur ohne Salbeiduft und grün statt silbern.
Wertvolle Bienenweide. Ist in fast allen hochwertigen Mischungen enthalten. Bitte stehen lassen.
Quirlblütliger Salbei (Salvia verticillata) - die Blätter ähneln dem Wiesensalbei, sind aber stark wollig behaart.
Kommt nur gesät oder angepflanzt, kann sich dann aber durch Samen im Garten verbreiten. Eine interessante Pflanze unter anderem für Woll- und Pelzbienen.
Muskatellersalbei (Salvia sclarea) ist mit seiner dichten silbernen Behaarung gut erkennbar. Es sitzen immer 2 Blätter einander gegenüber.
Muskatellersalbei soll in vielen Gärten die Holzbiene anlocken. Er ist kurzlebig und benötigt daher Selbstaussaat. Bitte einige, aber nicht zu viele, Sämlinge stehen lassen.
Kleine Braunelle (Prunella vulgaris) - kleine Blattpaare kreuzweise versetzt, Pflanzen bilden niedrige Polster.
Wenig wichtig für Wildbienen, aber für niedrige Blumenrasen eine gute Bereicherung.
Rote Taubnessel (Lamium purpureum) - kleine Pflanzen mit kleinen, rau behaarten Blättchen.
Nett, nützlich, niedlich, eine der frühesten Nektarquellen für Hummelköniginnen: gerne stehen lassen.
Der Heilziest (Betonica officinalis) - aus der Samentüte oder neben Mutterpflanzen, mit langen Stielen aus einer Mitte, feinen Härchen und rundlich gesägten Blatträndern.
Eine schöne und brave Zierpflanze für Schmetterlinge und Hummeln.
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) - Jungpflanzen duften zerrieben nach Knoblauch.
Wichtig für den Aurorafalter, nicht jedoch für Wildbienen. Für Schatten oder Unkrautecken. Nicht für zarte Blumenbeete.
Stockrose (Alcea rosea) - bekommt schnell die typischen runden großen Blätter.
Hübsch und nett für Hummeln, ansonsten nicht so wichtig. Sollte kleinere Wildblumen nicht unter sich begraben.
Malve (Malva spec) - Hand am Stiel, aber ohne Finger.
Hübsche Blumen, für Wildbienen nicht besonders wichtig, außer man wohnt in der unmittelbaren Nähe von den wenigen Vorkommen der Malven-Langhornbiene. Kann höchstens mit dem aromatisch duftenden Gundermann verwechselt werden.
Ackerstiefmütterchen (Viola arvensis) - winzige Jungpflanzen mit Blättern wie beim Stiefmütterchen vom Friedhof.
Winzige Pflanzen, die nichts und niemanden stören, jedoch ohne Nutzen für Wildbienen sind. Trotzdem gerne stehen lassen.
Radieschen - wenige Tage nach der Aussaat erscheinen die Keimblätter, die wie zwei kleine Herzen einander gegenüberstehen.
Ein Kreuzblütler mit geringem Nutzen für Wildbienen, nur für den Gemüsegarten zu empfehlen.
Koriander (Coriandrum sativum) - Jungpflanzen duften zerrieben bereits nach Koriander.
Kommt nur angesät in den Garten. Wird von der einen oder anderen Wildbiene besucht. Nur fürs Gemüsebeet.
Flachblättriges Mannstreu (Eryngium planum) - dicke Blattstiele mit recht großen, typisch gezeichneten, fast ledrigen Blättern.
Gut für Wildbienen: bitte stehen lassen. Kommt nur, wenn angesät oder gepflanzt in den Garten.
Borretsch (Borago officinalis) - Große borstige Blätter, riecht zerrieben nach Gurke.
Typisch für einjährige Mischungen: toll für Honigbienen, für Wildbienen fast nutzlos.
Sonnenblumen (Helianthus annuus) im Alter von wenigen Tagen. Schnell groß mit borstigen Stängeln.
Keine Wildbienenförderung. Nur sehr wenige sehr anpassungsfähige Arten, z.B. Hummeln, lieben diese Pflanze. Im Gemüsebeet und für Gartenvögel eine Bereicherung. Für Wildblumenbeete nicht geeignet.
Frühlings-Gedenkmein (Omphalodes verna) - Herz am Stiel. Immer gepflanzt und dann zu Mehreren.
Vergissmeinnicht-Blüten im Frühjahr. Hübsch, aber ohne Nutzen für Wildbienen.
Die Schellenblume (Adenophora liliifolia) gehört zu den Glockenblumen und ähnelt stark der Ackerglockenblume: ein Teppich aus spitzen Herzen sprießt im Frühjahr aus der Erde hervor.
Kommt nur durch Anpflanzung. Ggf. daran hindern, die Nachbarn mit Ausläufern zu unterwandern - ansonsten stehen lassen. Der Wert für Wildbienen entspricht in etwa dem der Glockenbumen.
Die Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium) - mehrere borstige Stängel mit herzförmigen Blättern darauf aus einer Mitte.
Kommt nur angepflanzt oder aus der Samentüte. Kurzlebig, sät sich dafür recht gut selbst aus. Für Wildbienen wertvoll und die beste Glockenblume für den trockenen Schatten.
Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) - zahlreiche kleine glatte Blättchen nah am Boden. Typisch sind die weißen Adern auf manchen der Blättchen.
Kann sich im Garten etwas aussäen, aber nur wenn sie zuvor angepflanzt wurde. Sehr nützlich für Wildbienen.
Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) - winzige glatte runde Blätter dicht über dem Boden. Später nur noch die länglichen Blättchen vom linken oberen Bildrand.
Kommt nur gepflanzt oder (als Einzelsaatgut) gesät. Danach leichte Selbstaussaat oder kleine Ausläufer möglich. Sehr wertvoll für Wildbienen.
Das Zimbelkraut (Cymbalaria muralis) - viele winzige Blättchen an kriechenden oder hängenden Trieben. Ohne Blattduft. Meist an Mauern.
Eine niedliche und robuste Pflanze für Ritzen aller Art, auch als schwacher Bodendecker im Schatten. Ohne Nutzen für Wildbienen, aber auch ohne Schaden - bitte stehen lassen.
Die Echte Goldrute (Solidago virgaurea) - ein Haufen sehr ebenmäßiger Blätter mit gezacktem Rand aus einer Mitte heraus. Schießt weniger schnell in die Höhe als die Neophyten, mit welchen sie verwandt ist.
Wächst nur genau dort, wo man sie gesät oder gepflanzt hat. Wird mäßig von Wildbienen besucht, häufiger trifft man Fliegen an.
Das heimische Eisenkraut (Verbena officinalis) - kleine glänzend dunkelgrüne Blättchen mit gezacktem Rand und winzigen Pickeln auf der Oberseite.
Geringer Nutzen für Wildbienen. Kommt gesät oder selten von selbst. Harmlos, darf stehenbleiben.
Kleines Immergrün (Vinca minor) - ledrige, später dunkelgrün glänzende Blätter. Lange, oberirdisch kriechende Triebe.
Ohne Nutzen für Wildbienen. Eine Alternative zu Efeu als Bodendecker im Schatten. Für Wildbienen besser etwas Anderes pflanzen und das Immergrün eindämmen.
Storchenschnabel (Geranium) - die Handform ist typisch für mehrere Arten Storchenschnabel.
Viele Blumen und viele Unkräuter in der Gattung. Meist harmlos, aber nicht besonders nützlich für Wildbienen.
Der Weiche Storchenschnabel (Geranium molle) hat häufig rötliche Stängel, rundliche Blätter und eine rötliche Mitte.
Eine liebenswertes Unkraut, an dem ich noch keine Wildbiene sah. Jäten oder stehen lassen nach Belieben. Kann zarte Nachbarn mit zahlreichen Sämlingen bedrängen.
Der Knotige Storchenschnabel (Geranium nodosum) - glänzende, fünfteilige Blätter thronen einzeln auf glatten Stängeln.
Kommt nur angepflanzt. Erscheint evtl. an unerwarteten Stellen des Gartens, da er sich durch Ausläufer ein wenig verbreiten kann. Ohne Nutzen für Wildbienen, aber ein wertvoller Bodendecker für den Schatten.
Der Braune Storchenschnabel (Geranium phaeum) - handförmige Lappen auf einzelnen Stängeln. Von anderen Storchenschnäbeln durch die braunen Flecken zu unterscheiden.
Kommt nur angepflanzt. Wertvoll für den Schatten, von Hummeln und anderen polylektischen Wildbienen etwas besucht. Bitte stehen lassen.
Der Waldstorchenschnabel (Geranium sylvaticum) - handförmige Blätter auf einzelne Stängeln, die aus einer gemeinsamen Wurzel entspringen. Tiefer eingeschnittene Blätter als die anderen Storchenschnäbel.
Für Wildbienen meist uninteressant, für den Schatten eine Bereicherung. Kommt nur gesät oder gepflanzt.
Der Blutrote Storchenschnabel (Geranium sanguineum) - Härchen an Blättern und Stängel, auf jedem Stängel thront ein Handteller mit vielen Zipfeln.
Nur im Umkreis gepflanzter Exemplare. Die Wildform ist sehr konkurrenzstark mit geringem Nutzen für Wildbienen, daher mitten im Blumenbeet besser jäten, oder an Stellen umsiedeln, die schwer zu bepflanzen sind.
Das Duftveilchen (Viola odorata) - auf jedem Stängel thront ein mehr oder minder abgerundetes Herz.
Weniger für Wildbienen, mehr für Ameisen, und natürlich für Auge, Nase und Mund der Menschen. Eine nette und harmlose Bereicherung, die stehen bleiben darf. Im Gegensatz zum Gundermann stinken die Blätter zerrieben nicht.
Gundermann (Glechoma hederacea) erobert mit langen Ranken schnell große Flächen. Die Blätter duften zerrieben.
Die Wildbienen des Frühjahrs besuchen gern Gundermann. Nützlich für den trockenen Schatten, eine sinnvolle Zutat im Kräuterrasen. Genau beobachten und bewusst entscheiden: wo darf er hin und wo nicht?
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