Radnetzspinnen (Araneidae)

Die großen kreisförmigen Spinnennetze sind es, welche diese artenreiche Spinnenfamilie kennzeichnen. Die Radnetzspinnen sitzen im Netz oder in der Nähe des Netzes und warten, bis sich eine Beute darin verfängt. Viele Arten sind überwiegend nachtaktiv.

Krabbenspinnen (Thomisidae)

Wer Wildbienen fördert, der fördert auch Krabbenspinnen. Denn es handelt sich um Arten, die praktisch ihr ganzes Leben auf Blumen und Gehölzen verbringen. Dort lauern sie auf Fluginsekten in einer passenden Größe. Sie bauen keine Netze. Mehrere Arten der Krabbenspinnen reflektieren UV-Licht, um Beute anzulocken und zu täuschen.

Springspinnen (Salticidae)

Springspinnen im Garten sind winzig und wendig. Mit der geringen Größe und den niedlichen Glubschaugen eignen sie sich als Einstieg auch für Menschen, die sich ansonsten vor Spinnen fürchten. Sie spinnen keine Netze, sondern laufen auf der Suche nach Beute emsig umher. Um die Beute zu überwältigen, können sie sehr zielgenau anvisieren und springen.

Kugelspinnen (Theridiidae)

Die Familie der Kugelspinnen ist weltweit zahl- und artenreich. Kugelspinnen sind eher kleine Arten, die kleine Netze versteckt in der Vegetation befestigen. Der kugelige Rücken ist namensgebend. Je nach Art sind zahlreiche spannende Verhaltensweisen zu beobachten. Zum Beispiel werden die Jungen von der Mutter gefüttert.

Baldachinspinnen (Linyphiidae)

Baldachinspinnen leben im Garten eher versteckt. In der Vegetation spannen sie ihre waagerechten, dichten Netze und sitzen, gut getarnt, unter diesen. Baldachinspinnen verwenden auch als adulte Tiere einen Flugfaden, um sich in neue Lebensräume tragen zu lassen. Dabei können die Spinnen Flughöhen von mehreren Tausend Metern erreichen und mehrere Hundert Kilometer weit fliegen (Quelle: Wikipedia).

Trichterspinnen (Agelenidae)

Die Trichterspinnen wegen trichterförmige Wohnhöhlen, in welchen sie auf Beute warten. Gerne halten sie sich in und um Gebäude auf, so dass große Spinnen in der Wohnung sich oft als Trichterspinne herausstellen.

Wolfspinnen (Lycosidae)

Wie viele Wolfspinnenarten der Garten beherbergt, lässt sich praktisch nur mit dem Mikroskop bestimmen. Diese bräunlichen, mittelgroßen Spinnen laufen in großer Zahl bereits im Frühjahr auf dem Gartenboden herum, um Beute zu fangen. Die Mütter zeigen ein überdurchschnittlich fürsorgliches Verhalten ihren Kindern gegenüber.

Raubspinnen (Pisauridae)

Im Naturgarten begeistern die Raubspinnen mit ihrem vielfältigen Lebenskreislauf. Besser als bei anderen Spinnenarten lässt sich das Heranwachsen der Jungtiere beobachten. Auch das Paarungsritual lohnt die Beobachtung.

Streckerspinnen (Tetragnathidae)

Im Garten lohnt es sich, gezielt in der Nähe von Gewässern nach Streckerspinnen zu suchen. Im Guntersblumer Beispielgarten sind es die Spezialistinnen für Fluginsekten am Teich. Wie auch immer sie es schaffen – am Ende haben sie Netzte direkt über der offenen Wasserfläche gespannt.

Dornfinger-Spinnen (Cheiracanthiidae)

Dornfingerspinnen gehören zu den wenigen Arten im Garten, die tatsächlich in der Lage wären, die menschliche Haut zu durchdringen. Allerdings sind sie wie alle Wildtiere sehr scheu und man benötigt Glück, um überhaupt ein Exemplar zu Gesicht zu bekommen.

Zartspinnen (Anyphaenidae)

Die Zartspinnen sind in Mitteleuropa lediglich mit zwei Arten vertreten, wovon nur die Vierfleck-Zartspinne in Gärten erwartet werden kann. Sie ist an den Lebensraum Gehölz gebunden und beispielsweise auf Streuobstwiesen anzutreffen.

Ameisenjäger (Zodariidae)

Ameisenjäger betreiben Mimikry vom Feinsten. Nur mit genauem Hinschauen sieht man, dass die wuseligen Tierchen in der Nähe der Ameisennester acht Beine besitzen, und somit unmöglich Ameisen sein können. Die Tarnung ermöglicht es ihnen, nah an die Ameisen heranzukommen, welche sie ohne Netz jagen. Auch gegenüber Fressfeinden ist die Tarnung nützlich.

Spinnentiere, die keine Spinnen sind

Alle Gliederfüßler mit acht Beinen gehören zu den Spinnentieren. Acht Beine besitzen auch die Weberknechte, die Skorpione, die Milben und Zecken. Recht hübsch sind die roten Samtmilben, die in größerer Zahl über den Boden des Naturgartens wuseln können.

Spinnenarten des Beispielgartens Dolgesheim – oder was sich mit einem Naturgarten für Spinnen erreichen lässt

Das Potenzial von Naturgärten für die Vielfalt der Spinnen lässt sich gut am Beispielgarten Dolgesheim erläutern. Im Dolgesheimer Garten hat Ursula Gönner über viele Jahre hinweg die Spinnen dokumentiert. Die Artenliste zeigt, dass in strukturreichen und blütenreichen Gärten eine hohe Vielzahl unterschiedlicher Spinnenfamilien mit unterschiedlichen Standortansprüchen und unterschiedlichen Jagdtechniken gefördert werden können. Dies sind die Arten im Einzelnen:

  1. Labyrinthspinne (Agelena labyrinthica)       
  2. Keller-Finsterspinne (Amaurobius ferox)    
  3. Vierfleck-Zartspinne (Anyphaena accentuata)        
  4. Eichblatt-Radspinne (Aculepeira ceropegia)           
  5. Körbchenspinne (Agalenatea redii)      
  6. Gehörnte Radnetzspinne (Araneus angulatus)          
  7. Garten-Kreuzspinne (Araneus diadematus)           
  8. Kürbisspinnen (Araniella indet.)  
  9. Wespenspinne (Argiope bruennichi)
  10. Zweibuckel-Kreuzspinne (Gibbaranea bituberculata)
  11. Grüne Buckelkreuzspinne (Gibbaranea gibbosa)
  12. Schilf-Radnetzspinne (Larinioides cornutus)            
  13. Streifen-Kreuzspinne (Mangora acalypha)            
  14. Spalten-Kreuzspinne (Nuctenea umbratica)         
  15. Zwerg-Radnetzspinne (Zilla diodia) 
  16. Sektorspinne (Zygiella x-notata)            
  17. Sackspinne unbestimmt (Clubiona indet.)
  18. Herbststreu-Spinne (Cicurina cicur)     
  19. Großer Asseljäger (Dysdera crocata)
  20. Rubinfarbene Sechsaugenspinne (Harpactea rubicunda)         
  21. Stein-Mausspinne (Drassodes lapidosus)           
  22. Steinplattenspinne (Drassodes lapidosus / cupreus)       
  23. Rötliche Mausspinne (Haplodrassus signifer)
  24. Mausspinne unbestimmt (Scotophaeus indet.)  
  25. Gefleckte Mausspinne (Scotophaeus scutulatus)         
  26. Orangebeinige Plattbauchspinne (Trachyzelotes pedestris)           
  27. Gemeine Baldachinspinne (Linyphia triangularis)       
  28. Dunkle Baldachinspinne (Neriene clathrata)            
  29. Schwarzhintern (Ostearius melanopygius)
  30. Winkelspinnerchen unbestimmt (Tenuiphantes indet.)  
  31. Gebänderte Wolfspinne (Pardosa amentata)          
  32. Umherstreifende Wiesenwolfspinne (Pardosa prativaga)           
  33. Erdwolfspinne (Trochosa terricola)             
  34. Vierhöckeriger Spinnenfresser (Ero aphana)
  35. Dornfinger unbestimmt (Cheiracanthium indet.)  
  36. Mildes Dornfingerspinne (Cheiracanthium mildei) 
  37. Grüner Dornfinger (Cheiracanthium virescens)          
  38. Goldgelber Flachstrecker (Philodromus aureolus)            
  39. Graubrauner Flachstrecker (Philodromus cespitum)           
  40. Weißrandiger Flachstrecker (Philodromus dispar)  
  41. Große Zitterspinne (Pholcus phalangioides)         
  42. Listspinne (Pisaura mirabilis)            
  43. Käfer-Springspinne (Ballus chalybeius)         
  44. Kleine Kiefern-Springspinne (Dendryphantes rudis)   
  45. Dunkler Sichelspringer (Evarcha arcuata) 
  46. Kupfrige Sonnen-Springspinne (Heliophanus cupreus)              
  47. Gelbbeinige Sonnen-Springspinne (Heliophanus flavipes)
  48. Rinden-Springspinne (Macaroeris nidicolens)          
  49. Große Rinden-Springspinne (Marpissa muscosa)             
  50. Rinden-Springspinne (Salticus cingulatus)          
  51. Zebra-Springspinne (Salticus scenicus)              
  52. Vierpunkt-Springspinne (Sitticus pubescens)         
  53. Leimschleuderspinne (Scytodes thoracica)           
  54. Kleine Herbstspinne (Metellina mengei)
  55. Höhlen-Herbstspinne (Metellina merianae)           
  56. Herbstspinne (Metellina segmentata)      
  57. Gemeine Streckerspinne (Tetragnatha extensa)
  58. Stumpfleibige Streckerspinne (Tetragnatha obtusa) 
  59. Gewächshausspinne (Achaearanea tepidariorum)    
  60. Laub-Kugelspinne (Anelosimus vittatus)
  61. Gewöhnliche Ovalspinne (Enoplognatha ovata/latimana)
  62. Zweipunkt-Fettspinne (Steatoda bipunctata)         
  63. Kugelspinne (Steatoda triangulosa)       
  64. Schwarzbraune Kugelspinne (Theridion melanurum)       
  65. Rotschwarze Kugelspinne (Theridion sisyphium)          
  66. Grüne Krabbenspinne (Diaea dorsata)
  67. Dreieck-Krabbenspinne (Ebrechtella tricuspidata)       
  68. Veränderliche Krabbenspinne (Misumena vatia)     
  69. Südliche Glanz-Krabbenspinne (Synema globosum)           
  70. Heide-Krabbenspinne (Xysticus acerbus)
  71. Busch-Krabbenspinne (Xysticus cristatus/kochi/lanio)     

Du findest Spinnen faszinierend und hättest gerne mehr unterschiedliche Arten im Garten? Hier geht’s zu den Fördermöglichkeiten für Spinnen.