Spinnen sind keine Insekten. Sie gehören zur Klasse der Spinnentiere innerhalb der Gliederfüßler. Anders als die Klasse der Insekten besitzen die Spinnentiere 8 Beine, nur 2 Körpersegmente und keine Fühler. Wenn wir von Spinnen sprechen, meinen wir gewöhnlich die Ordnung der Webspinnen. Weitere Ordnungen innerhalb der Spinnentiere sind die Weberknechte, die Zecken, die Skorpione und die Raubmilben. Laut dem Rote Liste Zentrum gelten 52% der Webspinnenarten in Deutschland als ungefährdet.

In Deutschland gibt es knapp 1.000 Webspinnen. Viele dieser Arten sind winzig klein und obwohl sie Spinnseide erzeugen können, sucht man vergeblich nach einem Spinnennetz. Auch sonst überraschen sie mit Vielfalt und mit besonderen Fähigkeiten. Zu diesen Fähigkeiten gehört natürlich auch das Gift – gerade genug, um die Beute zu lähmen und zu töten, fast niemals gefährlich für den Menschen, zumal die kleineren Exemplare die menschliche Haut nicht durchdringen können.

Im Garten gelten Spinnen als Nützlinge, da sie Blattläuse und andere ungern gesehene Insekten fangen. Im Wildbienengarten gehören die Spinnen zu den Gegenspielern der Wildbienen. Es gibt in Deutschland nicht wenige Menschen, die Spinnen im Terrarium halten. Spinnen im Garten fördern hat demgegenüber den Vorteil, dass zuerst die Beute gefördert wird, so dass ein vielfältiger und für unterschiedliche Tiergruppen spannender Lebensraum entsteht.

Faszination Spinnen – die Ordnung mit den Superkräften

Wusstest Du schon dass…?

  • sich die Insekten und die Spinnentiere schon vor ungefähr 500 Mio. Jahren voneinander getrennt haben, lange bevor Insektengruppen wie Käfer und Libellen entstanden?
  • es Spinnen in allen Farben des Regenbogens gibt, und weltweit nur 10-15% schwarz sind?
  • es nur extrem selten zu Verteidigungsverhalten von Spinnen gegenüber Menschen kommt und die Bisse medizinisch vergleichsweise harmlos sind und es anders als bei Wespen und Bienen auch keine allergischen Reaktionen gibt?
  • die meisten Spinnenarten zwischen mehreren Fadenarten wählen und wechseln können, je nach Zweck?
  • nur eine einzige Spinnenfamilie die typischen kreisförmigen Netze spinnt, während bei vielen anderen Spinnenfamilien man keinen Faden oder ein gänzlich anders geformtes Gebilde sieht?
  • alle Spinnen Fleischfresser sind, jedoch ganz unterschiedlich jagen? Viele Arten laufen, lauern und springen, anstatt ein Netz zu spinnen. Diese Arten können mit ihren großen nach vorne ausgerichteten Punktaugen ausgezeichnet dreidimensional sehen.
  • Spinnen keineswegs nur in dunklen Ecken hausen? Vielmehr gibt es z.B. Arten, die ihr ganzes Leben auf Blumen verbringen.
  • dass Spinnen fliegen können? Neulich sah ich eine über den Teich segeln und gekonnt am andern Ufer landen. Spinnen sind ein wichtiger Bestandteil des Luftplanktons und können sich mithilfe eines “fliegenden Teppichs” aus Spinnfäden über große Distanzen tragen lassen.
  • manche Arten, z.B. Listspinnen ein Brautgeschenk übergeben?
  • Spinnenmütter z.B. der Wolfspinnen und Raubspinnen sich um ihren Nachwuchs kümmern? Viele Arten fertigen einen kunstvollen Kokon an, manche Arten bewachen diesen, andere Arten tragen den Kokon sogar mit sich herum. Viele Wolfspinnen tragen den Nachwuchs sogar noch nach dem Schlupf aus dem Kokon auf ihrem Rücken spazieren.

Welche Arten sich im Garten beobachten lassen, findest Du hier.