Blumenwiesen sind für Wildbienen und andere Insekten unersetzlich. Leider kann man nur begrenzt darin herumlaufen. Alternativ lassen sich viele wildbienenfreundliche Pflanzen in den Spielrasen integrieren: Während der Blüte bleiben die Pflanzen als Inseln ein paar Wochen im Rasen stehen, danach darf wieder auf 5 cm darüber gemäht werden. Viele für Wildbienen besonders wertvolle Blumen sind niedrig und vertragen es, wenn man sie kurz mäht oder darüber läuft.

So funktioniert das Prinzip: Die Blumen des Streifens dürfen sich mehrere Jahre lang in den umgebenden Rasen aussäen. Sie verwandeln ihn dadurch langsam in eine niedrige Wiese. Alternativ gibt es Blumenrasen-Saatgut auch zu kaufen.

Der Blumenrasen für Wildbienen in Bildern

Einkaufsliste für einen initialen Blumenstreifen:

  • 2 Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • 2 Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)
  • 2 Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • 2 Margerite (Leucanthemum vulgare)
  • 2 Wiesenflockenblume (Centaurea jacea)
  • 2 Mausohr-Habichtskraut (Hieracium pilosella, ausläuferbildend)
  • 2 Günsel (Ajuga reptans, ausläuferbildend)
  • 2 Wiesensalbei (Salvia pratensis)
  • 2 rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • 2 Braunelle (Prunella vulgaris)
  • 2 Löwenzahn (Taraxanum officinale)
  • 2 Hornklee (Lotus corniculatus)
  • 2 Rotklee (Trifolium pratense)
  • 2 Gamanderehrenpreis (Veronica chamaedrys)

Weitere Informationen zum Blumen- bzw. Kräuterrasen:

Mit Löwenzahn und Hornklee beherbergt der Spielrasen besonders wertvolle Pollenquellen für Wildbienen.

Keine Angst: Wildbienen sind sehr friedliebend und weichen den Kindern aus. Die Kinder wiederum haben wesentlich mehr Spielmöglichkeiten, wenn im Rasen Spielzutaten wachsen.

Pflanz- und Pflegeanleitung zum Blumenstreifen:

  • Wähle nach Belieben mehrere Quadratmeter des Rasens aus und entferne bei feuchtem Boden mit dem Spaten sämtlichen Bewuchs. Einige Gärtner haben auch gute Erfahrung mit einer lichtundurchlässigen schwarzen Folie gemacht, welche für mindestens 4 Wochen aufgelegt wird und den Bewuchs erstickt. Je strategisch günstiger die Position von einem oder mehrerer dieser Blumenstreifen ist, umso schneller geht die Umwandlung vonstatten: Beispielsweise kann man eine geschwungene Linie in der Mitte des Rasens umgraben und bepflanzen.
  • Pflanze in den Monaten September bis April, damit die Pflanzen bei kühler, jedoch frostfreier Witterung gut anwachsen.
  • Entwicklungspflege: Hindere in den ersten zwei Jahren die Gräser daran, in den Streifen hineinzuwachsen. Bei Trockenheit darf gewässert werden. Der übrige Rasen wird weder gedüngt noch gespritzt, während er weiter kurz gemäht und gerne auch vertikutiert werden darf. Die Samenstände bleiben bis zum Herbst stehen. Dann werden die Blumeninseln zurückgeschnitten und die Samenstände werden auf dem umgebenden Rasen verstreut.
  • Dauerpflege ab dem 3. Jahr: Der gesamte Rasen geht mit einer Höhe von maximal 10 cm in den Winter. Im Frühjahr, sobald der Boden abgetrocknet ist, vertikutieren, oder alternativ mit dem Rechen kräftig auskämmen. Meist dauert es bis Mai, bis der Rasen das nächste Mal gemäht werden muss – bis dahin haben Blumenzwiebeln und Löwenzahn schon geblüht. Besonders vielversprechende Flecken werden beim Mähen verschont: das sind die Blumeninseln, zum Beispiel mit Margerite und Salbei. Sie werden nach der Blüte gemäht, falls sie den Füßen im Wege sind, ansonsten kann man sie auch zwecks Samenbildung länger stehen lassen. Der gesamte Rasen darf außerhalb der Blumeninseln 10 – 20 cm hoch wachsen, mit einigen “überragenden ” Blumen, bevor er auf moderate 6 cm eingekürzt wird.

Neuanlagen können alternativ mit Blumenrasen-Samenmischungen aus dem Naturgarten-Fachhandel eingesät werden. Kontrolliere nach zwei Jahren, ob Löwenzahn und Hornklee gekeimt sind, sonst sollten sie nachträglich gekauft und hineingepflanzt werden. Im ersten Jahr sollte die Neuanlage schon 6-8 Wochen nach der Keimung gemäht werden und nicht höher als 25 cm wachsen.

Wildbienen fliegen nicht nur auf die “schicken” Blumen wie Wiesensalbei. Unkräuter wie Löwenzahn und Gundermann sind genauso wertvoll.

Tipp: Im Rasen siedelt sich von selbst gern alles Mögliche an. Um zu wissen was es ist, lohnt ein Blick in die Rubrik “Keimlinge bestimmen”.

Der Pflanzplan vom Blumenstreifen ist absichtlich ohne ausläuferbildende Arten. Die sind nicht Jedermanns Sache. Warum eigentlich nicht? Wiesenblumen mit Ausläufern sind hervorragend: Sie sind die mit Abstand schnellsten darin, aus einem langweiligen Rasen eine bunte Blumenwiese zu machen. Äußerst wertvoll für Wildbienen. Sehr gut mit dem Rasenmäher kompatibel. Endlos regerationsfähig. Auch ohne Gießen im Sommer meist dunkelgrün. Die Galerie der sinnvollen Ergänzungen zeigt auch Pflanzen, die schneller als der Gärtner sind. Wildbienen stört das nicht.

Sinnvolle Ergänzungen zum wildbienenfreundlichen Spielrasen

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